Aktueller Stand bei den Hochwasserschutzprojekten Thundorf/Aicha und Stögermühlbach

Aktueller Stand Hochwasserschutz Ortsbereiche Thundorf und Aicha

Der Hochwasserschutz in den Ortsbereichen Thundorf und Aicha kommt flächendeckend gut voran. Nachdem der Bauabschnitt 1 (Deichneubau von Kuglstadt bis Ortseingang Thundorf sowie die Hochwasserschutzmauer im Ortsbereich bis zu den Tennisplätzen) bereits abgeschlossen werden konnte, laufen aktuell die Arbeiten an der Deichrückverlegung zwischen Mühlham und Aicha, am neuen Schöpfwerk Aicha (Bauabschnitt 2) und seit kurzem auch am neuen Schöpfwerk in Thundorf (Bauabschnitt 3).

Bei der Deichrückverlegung – in deren Zuge auch die bestehende Kreisstraße DEG 21 einige Meter nach Westen verlegt werden muss – ist die künftige Trasse bereits gut erkennbar. Hier laufen aktuell die Deich- und Straßenschüttung sowie die Arbeiten an den beiden im Deich integrierten Sielbauwerken Mühlbachgraben und Poschenlohgraben. In diesem Abschnitt ist ab dem 10. August eine achtwöchige Komplettsperre der DEG 21 zwischen Mühlham und Aicha erforderlich. Die Umleitungsstrecken werden entsprechend ausgeschildert.

Bei der großen Baustelle zum Schöpfwerk Aicha laufen aktuell die Betonbauarbeiten. Ein Teil der großen Druckrohrleitungen konnte bereits verlegt werden. Neben dem Schöpfwerk läuft der Ausbau des bestehenden Donaudeichs. Der Deich wird in diesem Bereich – rund um die nach dem Hochwasser 2013 als Sofortmaßnahme eingebrachte Spundwand – erdbaulich erhöht und verbreitert. An dem im Ortsbereich von Aicha liegenden Deichabschnitt zwischen dem neuen Schöpfwerk und der Deichrückverlegung haben die Arbeiten zwischenzeitlich ebenfalls begonnen. Hier wurden die Spundwände eingebracht und der Bau der Hochwasserschutzmauer soll in Kürze beginnen.

Im Ortsbereich Thundorf laufen aktuell die Vorarbeiten zum neuen Schöpfwerk Thundorf. Die Anlage wird einige Meter nordwestlich des alten Schöpfwerks gebaut. Anders als beim Schöpfwerksbau in Aicha kann hier wegen der deutlich großzügigeren Platzverhältnisse rund um die Baustelle ein temporärer Hochwasserschutzdeich geschüttet werden und der Bau von Einlaufbauwerk, Schöpfwerk und Auslaufbauwerk in einem Stück erfolgen. Im Zuge des Schöpfwerksbaus wird auch das letzte noch nicht ausgebaute Deichstück zwischen der Deichüberfahrt und dem Anschluss an die neue Hochwasserschutzmauer auf die künftige Schutzhöhe hin ausgebaut. Alle Maßnahmen in den Ortsbereichen Thundorf und Aicha sollen 2023 abgeschlossen sein.

Aktueller Stand Hochwasserschutz Stögermühlbach

Bei der 5,2 km langen Maßnahme Hochwasserschutz Stögermühlbach in der Gemeinde Moos und der Stadt Osterhofen konzentrieren sich die Arbeiten mittlerweile überwiegend auf die Fertigstellung des Schneckentrogschöpfwerks am Stögermühlbach und des Schöpfwerks Isarmünd II. Beim neuen fischfreundlichen Schneckentrogschöpfwerk, dem ersten dieser Art in Bayern, ist der Rohbau fertiggestellt und die drei Schnecken-trogpumpen (mit je 1,8 m³/s (1.800 l/s) Pumpleistung, Förderhöhe 3,3 m, Aufstellwinkel 30°, Durchmesser je ca. 2,6 m, Länge je ca. 11,3 m) sind eingehoben. Das Dach und die Lärchenholzverschalung sollen noch im August eingebaut werden. Die Binnenentwässerung erfolgt künftig über das Schneckentrogschöpfwerk mit einer Leistung von 5.400 Litern pro Sekunde und das Schöpfwerk Isarmünd II mit einer Leistung von 800 Litern pro Sekunde (2 Tauchmotorpumpen mit je 400 l/s Pumpleistung, Förderhöhe ca. 4,75 m). Die Niederspannungsanlage und die Mittelspannungstransformatoren sind in den nächsten Wochen betriebsbereit. Beide Anlagen stehen kurz vor dem Probebetrieb.

Die Deichbauarbeiten sind von der sogenannten Doppelschleuse an der Isar bis zur Kreisstraßenüberfahrt mit der 100 Meter langen Hochwasserschutzmauer weitestgehend fertiggestellt. Von der Kreisstraßenüberfahrt bis zum Stögermühlbach ist der Deich lediglich noch mit Oberboden anzudecken und zu begrünen. Der Deichbau Ost ab dem Stögermühlbach in Richtung Donau ist fertiggestellt. Restarbeiten im Bereich der Wege werden kurz vor der Abnahme ausgeführt. Die drei im Deich integrierten Sielbauwerke Omega, Stögermühlbach und Kuglstadt sind ebenfalls fertiggestellt. Die rückverlegte Deichtrasse gewährleistet den Flankenschutz für den Polder Thundorf-Aicha vor Hochwasser der Isar und der Donau und ermöglicht gleichzeitig den Erhalt der bestehenden Hochwasserrückhalteräume Isarmünd (ca. 6,1 Mio. m3) und Forstern (ca. 3,3 Mio. m3). Die Fertigstellung der Maßnahme Hochwasserschutz Stögermühlbach ist im Frühjahr 2021 geplant.

Bauherren und Vorhabensträger

Bauherren für die Hochwasserschutzmaßnahmen in den Ortsbereichen Thundorf und Aicha sowie am Stögermühlbach sind die Bundesrepublik Deutschland und der Freistaat Bayern, gemeinsam vertreten durch das Wasserwirtschaftsamt Deggendorf. Planung und Abwicklung bei Thundorf/Aicha erfolgen durch die WIGES Wasserbauliche Infrastrukturgesellschaft mbH, am Stögermühlbach erfolgen Planung und Abwicklung durch das Wasserwirtschaftsamt Deggendorf.

Bauzustand des neuen Schöpfwerkes Aicha

Schüttung des Behelfsdeichs zum Schöpfwerksneubau in Thundorf

Das fast fertige Schneckentrogschöpfwerk am Stögermühlbach