Aufbau einer zweiten Deichlinie

Ein weiterer wichtiger Baustein, wesentliche Nachteile für Unterlieger zu vermeiden, ist der Rückhalt von Hochwasser in unbesiedelten Bereichen.

Die bestehende erste Deichlinie, die vor einem etwa 30-jährlichen Hochwasser schützt, bleibt wie bisher bestehen und wird auch weiterhin von der bayerischen Wasserwirtschaft im gewohnten Umfang unterhalten. Zusätzlich wird weiter hinten vor den besiedelten Gebieten eine zweite Deichlinie auf den neuen Schutzgrad vor einem 100-jährlichen Hochwasser errichtet.

Zukünftig hält der Deich an der Donau weiter das Hochwasser bis zu einem etwa 30-jährlichen Ereignis mit Freibord zurück. Kommt dann eine noch größere Hoch­wasser­welle, so wird dieser vordere Deich ab etwa einem 50-jährlichen Hochwasser überströmt und das Gebiet zwischen den beiden Deichlinien wird, wie bisher auch, überschwemmt. Dadurch kann die Hochwasser-spitze gekappt und Wasser zurückgehalten werden. Um unkontrollierten Deichbrüchen vorzu-beugen, werden jeweils im unteren Bereich der ersten Deichlinien Überlaufstrecken angeordnet. Dadurch werden Ort und Zeit der Deichüberströmung festgelegt. Zusätzlich werden die Ausleitungsmenge je Sekunde und der maximale Wasserstand im Polder begrenzt.

Aufgrund der Befestigung werden Strömungsschäden minimiert. Die Entleerung der über-schwemmten Gebiete erfolgt nach der Hochwasserspitze durch das Öffnen der Deiche an Geländetiefpunkten.