Polder Gundelau/Auterwörth

    • Der Polder Gundelau/Auterwörth liegt links der Donau und reicht von Donaukilometer 2264 bis 2274. Der Polder wird westlich durch die Donau begrenzt, auf der Ostseite durch die Hengers-berger Ohe. Bis zum Bau des Querdeichs Gundelau im Jahr 2018 bildete der Polder Gundelau/Auterwörth mit dem ab der Hofstelle Gundlau oberstromig anschließenden Polder Niederalteich einen zusammenhängenden Hochwasserschutzraum. Im Polder liegen zwei Wohngebäude bei Donaukilometer 2267,3.

    • Alle Unterlagen zu den geplanten Maßnahmen finden Sie im Downloadbereich.

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    • Die Donau in der Nähe des Schöpfwerkes Auterwörth am Ausgang der Mühlhamer Schleife
    • Der Deich der Hengersberger Ohe und im Hintergrund das Kloster Niederalteich
  • Bestehende Verhältnisse im Mai 2013

    Der Polder Gundelau/Auterwörth wird von den Hochwasserdeichen an der Donau und den Rückstaudeichen der Hengersberger Ohe gesichert (Schutzgrad HQ30). Der Donaudeich weist von Donaukilometer 2271,5 bis 2272,9 eine Innendichtung (Schmalwand) auf, die bis ins Tertiär reicht. Weiter in Richtung Oberstrom ist im Donaudeich eine Innendichtung vorhanden, die in den Auelehm einbindet. Durch die Einmündung der Hengersberger Ohe bei Donaukilometer 2264,4 ergeben sich in der Donau und in der Hengersberger Ohe deutlich unterschiedliche maßgebende Bemessungswasserstände bei HQ100:

    Die Überflutungshöhe im Polder beträgt beim HW100-Wasserstand bis zu vier Meter.

    • Die Donaudeiche zwischen der Niederalteicher Kläranlage und der Mühlhamer Schleife werden erdbaulich verbreitert und um rund einen Meter erhöht.
    • Der Polder Gundelau/Auterwörth bleibt auch künftig als Retentionsraum erhalten, der über eine niedrige Schwelle südlich des Schöpfwerkes Auterwörth etwa ab HQ 40 volllaufen kann.
    • Unterhalb des Kreuzungspunktes des Deiches der Hengersberger Ohe mit dem Donaudeich wird der Donaudeich im Bereich der Winzerer Straßenbrücke erdbaulich verbreitert und erhöht. Oberhalb befindet sich künftig die erodierbare Schwelle zur Aktivierung des Hochwasserretentionsraumes.
    • Der Donaudeich in der Mühlhamer Schleife wird abgetragen und in rückverlegter Trasse neu errichtet.
  • Geplante Maßnahmen im Hochwasserschutz

    Die bisher zusammenhängenden Polder Niederalteich und Gundelau/Auterwörth werden im Rahmen des vorgezogenen Hochwasserschutzprojekts Niederalteich durch den Querdeich Gundelau südöstlich der Hofstelle Gundlau in zwei Polder getrennt.

    Aufgrund der Nutzung der Flächen bleibt der bestehende Ausbaustandard des Hochwasser-schutzes im Polder Gundelau/Auterwörth im Wesentlichen unverändert und der Polder bleibt als Hochwasserrückhalteraum erhalten. Das vorhandene Retentionsvolumen im Hochwasserrück-halteraum wird auch künftig zur Vermeidung nachteiliger Auswirkungen auf die Unterlieger zur Verfügung stehen.

    Durch die wasserspiegelabsenkenden Maßnahmen im Teilabschnitt 2, Deggendorf–Vilshofen, erhöht sich die Jährlichkeit der ersten Deichüberströmung bzw. der Aktivierung des Hochwasser-rückhalteraums von HQ30 auf HQ40. Des Weiteren wird der Hochwasserschutz dahingehend verbessert, dass der Hochwasserrückhalteraum künftig von der Überlaufstrecke bei Do-km 2266,80 aus überschwemmt wird. Eine Flutung durch Überströmung des Donaudeichs im Bereich von Do-km 2274,00 bis 2273,00 mit starkem Durchfluss durch den Polder und damit einhergehenden Schäden aus dem Strömungsangriff erfolgt künftig erst bei weit über 100-jährlichen Ereignissen und trifft dann auf einen bereits teilgefüllten Rückhalteraum. Die Wasserspiegelhöhe im Hochwasserrückhalteraum reduziert sich dadurch um bis zu 2 m.

    Entlang der Donau besteht der Hochwasserschutz künftig aus den Deichabschnitten Deich Auterwörth, Deich Auterwörth-Deichrückverlegung in der Mühlhamer Schleife und den Deich Auterwörth vor dem Schöpfwerk. Diese Deichtrasse bildet die erste Deichlinie und schützt den Polder gegen Hochwasser der Donau. Gleichzeitig begrenzt er durch seine Leitdeichfunktion den Wasserspiegel im Hochwasserrückhalteraum Gundelau/Auterwörth bei einem Bemessungs-hochwasser auf dem Wasserstand bei Donau-km 2266,8. Damit können die 2. Deichlinien mit dem Querdeich Gundelau (Bestandteil der vorgezogenen Maßnahme Niederalteich) und dem rechten Rücklaufdeich der Hengersberger Ohe deutlich niedriger ausgeführt werden.

    Die Leitstruktur Auterwörth konzentriert den Abfluss auf Höhe der Deichrückverlegung in der Mühlhamer Schleife bei kleineren Hochwasserabflüssen im bisherigen Abflussquerschnitt.

    Der orographisch rechts der Hengersberger Ohe gelegene Rücklaufdeich wird als Deich Hen-gersberger Ohe rechts bezeichnet. Er verhindert bei einer Aktivierung des Hochwasserrück-halteraums ab HQ40 als zweite Deichlinie das Weiterströmen des Wassers aus dem Hochwasserrückhalteraum in die Hengersberger Ohe und somit weiter in die Ortschaften Niederalteich, Hengersberg und Winzer.

    Des Weiteren schützt er den Hochwasserrückhalteraum vor einem Eigenhochwasser der Hengersberger Ohe sowie vor dem Rückstau von Donauhochwasser bis HQ40. Der Leitdeich Winzer-Donau zwischen dem Anschluss des Deichs Hengersberger Ohe rechts an den Deich Auterwörth (SW) und der Mündung des Winzerer Letten gewährleistet bei Do-nauhochwasser einen Wasserspiegel in der Hengersberger Ohe, der vom Donaupegel im Mündungsbereich des Winzerer Letten (Do-km 2264,20) bestimmt wird. Die Hochwasser-schutzeinrichtungen entlang der Hengersberger Ohe können dadurch innerhalb des Pla-nungsgebiets um etwa 0,6 m niedriger ausgeführt werden.

    Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass das Schutzkonzept nur dann einen wirksamen Schutz der Siedlungsflächen vor einem 100-jährlichen Hochwasser bieten kann, nachdem alle hier beschriebenen Maßnahmen umgesetzt worden sind.

    Deich Auterwörth

    Der bestehende Deich wird von oberstrom - beginnend ab dem Zusammenschluss mit dem neuen Querdeich Gundelau - bis kurz vor den Scheitel der Mühlhamer Schleife in bestehender Trasse landseitig aufgehöht. Der Anschluss an die bestehende Innendichtung erfolgt mit einem Lehmkeil. Ab der Deichüberfahrt bei der Hofstelle Aichet wird eine neue Deichinnendichtung erstellt. Im Bereich des Scheitels der Mühlhamer Schleife wird der Deich in einer bis zu 450 Meter zurückverlegten Trasse neu gebaut. Ab dem Scheitel der Mühlhamer Schleife bis zu der Stelle, an der der rückverlegte Deich wieder auf die alte Trasse trifft, wird der Bestandsdeich vollständig abgetragen.

    Bei Donaukilometer 2267,7 trifft der neue Deich wieder auf den Bestandsdeich. Der bestehende Deich von Donaukilometer 2266,7 bis 2267,7 wird nicht aufgehöht, aber durch eine neue Innendichtung verstärkt. In diesem Bereich werden dann auch die erodierbare Schwelle zur Aktivierung des Retentionsraums Auterwörth sowie eine Auslaufstelle zur Entleerung der Flächen errichtet. Die mobile Hochwasserschutzwand bei Donaukilometer 2267,3 bleibt erhalten.

    Leitdeich Auterwörth

    Der Bestandsdeich wird im Bereich der Deichrückverlegung bis zum Scheitel der Mühlhamer Schleife teilabgetragen und verbleibt ca. auf Höhe HW10 als Leitdeich. Auf diese Weise wird verhindert, dass bereits bei kleineren Hochwässern große Anteile des Abflusses über das Vorland abfließen und die Fließgeschwindigkeiten im Flussschlauch abnehmen. Dies würde den Geschiebedurchsatz in der Mühlhamer Schleife verringern und die Unterhaltung der Wasserstraße im nautisch schwierigen Abschnitt der Mühlhamer Schleife erhöhen. Beim Bemessungshochwasser HQ100 wird der Leitdeich überströmt und es steht der gesamte Abflussquerschnitt zur Verfügung.

    Deich Gundelau

    Der mittlerweile fertig gestellte Deich Gundelau erfüllt künftig zwei Funktionen. Zum einen bildet er den Rückstaudeich der Hengersberger Ohe, zum anderen verhindert er bei Volllaufen des Polders, dass das Wasser weiter in die Polder Winzer und Niederalteich/Hengersberg strömt. Er ist somit der Hauptdeich der Donau für den Bemessungswasserstand HW100 bei Donaukilometer 2266,8 mit einem Meter Freibord.

    Der zwischen dem Donau- und dem Ohedeich verlaufende Querdeich Gundelau trennt nun die Polder Niederalteich und Gundelau/Auterwörth unterhalb der Hofstelle Gundlau voneinander ab. Der Querdeich ist erforderlich, um den Polder Niederalteich bei Flutung des Hochwasserrückhalteraums Gundelau/Auterwörth vor Einstau von unterstrom zu schützen.

    Anschließend verläuft der Deich in teils rückverlegter Trasse parallel zu den bestehenden Deichen der Hengersberger Ohe bis er bei Donaukilometer 2266,5 wieder auf den Donaudeich trifft. Die Aufhöhung beträgt ca. einen halben Meter. In den Abschnitten der Deichrückverlegung wird der Bestandsdeich der Hengersberger Ohe rückgebaut.

    Deich Winzer Donau

    Der Leitdeich Winzer Donau wird über die gesamte Länge auf den Bemessungswasserstand mit 1 m Freibord auf der donauabgewandten Seite aufgehöht. Eine donauseitige Deichaufhöhung wird zur Vermeidung der Reduzierung des Abflussquerschnitts nicht ausgeführt. Eine Deichrückverlegung ist nicht möglich, da unmittelbar am donauabgewandten Deichfuß das Naturschutzgebiet „Donaualtwasser Winzerer Letten“ beginnt. Da der Deich bei Hochwasser beidseitig eingestaut wird und um die Eingriffe in das Naturschutzgebiet so gering wie möglich zu halten, ist der Deich ohne Deichhinterweg geplant. Als Unterhaltungsweg ist ein Wirtschaftsweg im landseitigen Schutzstreifen vorgesehen.

    Hochwasserrückhalteraum Gundelau/Auterwörth

    Die Flächen des Polders Gundelau/Auterwörth bleiben wie im Bestand als Hochwasserrück-halteraum erhalten. Die Überschwemmung des Polders erfolgt wie bisher bei Hochwasserer-eignissen der Donau von etwa HQ40. Die Überströmungshäufigkeit und die landwirtschaftlichen Nutzungsbedingungen bleiben unverändert. Die Überschwemmung des Polders erfolgt künftig am tiefsten Punkt des Polders, unterstrom des Schöpfwerks Auterwörth. An dieser Stelle wird in den Deich eine so genannte erodierbare Schwelle eingebaut, die erst etwa ab dem vorgese-henen 40-jährlichen Hochwassers der Donau zu erodieren beginnt und dann einen vordefinierten Abflussquerschnitt für die langsame Flutung des Hochwasserretentionsraumes freigibt. In diesem Bereich wird zudem eine Auslaufstelle zur Entleerung der überfluteten Flächen errichtet.

    • Das Schöpfwerk Auterwörth steht unter Denkmalschutz und wird im Bestand saniert. Eine Kapazitätserhöhung ist nicht vorgesehen.
    • Der Auslauf des Schöpfwerkes Auterwörth in die Donau
  • Geplante Maßnahmen zur Binnenentwässerung

    Das Binnenentwässerungssystem wird grundsätzlich gegenüber dem Bestand nicht geändert, es werden lediglich Anpassungen vorgenommen. Eine Änderung ergibt sich durch die Trennung der Polder Niederalteich und Gundelau/Auterwörth. Im neuen Querdeich Gundelau wird ein Schöpfwerk errichtet, das die Flächen zwischen Niederalteich und dem Querdeich Gundelau im Falle einer Aktivierung des Hochwasserretentionsraums Gundelau/Auterwörth in diesen entwässert.

    Schöpfwerk Gundlau

    Das Schöpfwerk Gundlau wird im Querdeich zwischen der Donau und der Hengersberger Ohe neu errichtet. Das Schöpfwerk ist nur im Fall der Polderflutung des Polders Gundelau/Auterwörth ab HW40 in Betrieb. Ansonsten wird der Graben durch das Siel in den Polder Gundelau/Auterwörth in freier Vorflut abgeführt.

    Das Schöpfwerk wird als Schachtbauwerk ohne Hochbau und mit Mahlbusen ausgeführt. Der zulässige Binnenwasserspiegel beträgt 306,9 Meter, die maximale Leistung beträgt einen Kubikmeter pro Sekunde.

    Schöpfwerk Auterwörth

    Das vorhandene denkmalgeschützte Gebäude wird erhalten und saniert. Der Schutzgrad innerhalb des Polders wird nicht verändert, aus diesem Grund ist keine Erhöhung der Kapazität erforderlich. Zusätzlich wird das Einzugsgebiet des Schöpfwerks durch die Deichrückverlegung reduziert, sodass auch hier keine höhere Leistung erforderlich wird. Der zulässige Binnenwasserspiegel bleibt unverändert.

    Sielbauwerke

    Die Sielbauwerke Altrinne (Hengersberger Ohe) und Binderwörth (Hengersberger Ohe kurz vor dem Donaudeich) werden beide abgebrochen und neu errichtet. Beide Siele werden als DN 800 mit einer Rückschlagklappe ausgeführt, die Höhenlagen bleiben jeweils unverändert.