Polder Niederalteich/Hengersberger Ohe

    • Der große und in weiten Teilen dicht besiedelte Polder Niederalteich/Hengersberg liegt am linken Donauufer und schließt im Norden an das bereits auf ein 100-jährliches Hochwasser ausgebaute Schutzsystem der Kreisstadt Deggendorf an (Donaukilometer 2281). Der Polder zieht sich dann über die Ortschaften Niederalteich und Altenufer sowie über Teile der Ortschaft Hengersberg bis zur Gundelau bei Donaukilometer 2274. Der beim Junihochwasser 2013 gebrochene Donau-deich beim Schöpfwerk Auterwörth und die nachfolgend gebrochenen Deiche der Hengergs-berger Ohe ließen das Wasser mehrere Kilometer Aufwärts bis Niederalteich laufen, so dass dort weite Teile der Ortschaft noch knietief unter Wasser standen.

      Für den Ortsschutz der Gemeinde Niederalteich laufen die Baumaßnahmen derzeit rund um den Ort auf vollen Touren. Auch die Arbeiten am linken Deich der Hengersberger Ohe sollen demnächst beginnen.

    • Alle Unterlagen zu den geplanten Maßnahmen finden Sie im Downloadbereich.

      zum Download-Center

    • Zum Vergrößern bitte auf die Abbildung klicken.
    • Zum Vergrößern bitte auf die Abbildung klicken.
    • Das Gewerbegebiet Hengersberg - bei einem 100-jährlichen Hochwasser aktuell überflutungsgefährdet.
  • Bestehende Verhältnisse im Mai 2013

    Der Ort Niederalteich wird durch die Donaudeiche und die rechten Rückstaudeiche der Hengers-berger Ohe geschützt, die Ortschaft Hengersberg mit Ortsteil Altenufer im tiefliegenden Bereich durch den linken Rückstaudeich der Hengersberger Ohe. Den Anschluss der Donaudeiche nach oberstrom bildet der über dem HW100-Wasserstand liegende Straßendamm der Bundesautobahn A3, unterstrom schließt der Polder Gundelau/Auterwörth an. Die Deiche der Hengersberger Ohe schließen oberstrom an das Hengersberger Wehr an (Schutzgrad HQ30).

    Durch die Einmündung der Hengersberger Ohe bei Donaukilometer 2264,4 ergeben sich in beiden Gewässern deutlich unterschiedliche maßgebende Bemessungswasserstände bei HQ100:

    In der Hengersberger Ohe liegen die Hochwasserstände wegen des maßgebenden Donauwas-serstandes an der Mündung der Hengersberger Ohe etwa 3,5 Meter tiefer als in der Donau bei Niederalteich. Entsprechend ergeben sich niedrigere erforderliche Deichhöhen an der Hengers-berger Ohe. Die Überflutungshöhe im Polder beträgt beim HW100-Wasserstand bis zu 5 Meter.

    • In diesem Bereich nördlich der Ortschaft Niederalteich zweigt der neue "Deich Scheibe" vom Donaudeich ab und verläuft in zurückverlegter Trasse bis zur Zufahrt zum Kieswerk am Luberweiher. Die Deichrückver-legung zwischen der Autobahnbrücke bei Seebach und dem nördlichen Ortseingang von Niederalteich ist Teil des nationalen Hochwasserschutzprogrammes der Bundesrepublik Deutschland.
    • Der Donaudeich wird im beengten Ortsbereich von Niederalteich - so auch an Fährzufahrt - mit einer aufgesetzten Betonmauer um rund einen Meter erhöht.
  • Geplante Maßnahmen im Hochwasserschutz

    Im Zuge des Ausbaus des Hochwasserschutzes werden die derzeitig zusammenhängenden Polder Niederalteich/Hengersberg und Gundelau/Auterwörth durch den aktuell im Bau befindlichen Querdeich Gundelau, der von der Bedeichung der Hengersberger Ohe zum Donaudeich unterhalb der Hofstelle Gundlau verläuft, getrennt.

    Dabei werden sowohl der Hochwasserschutz der Gemeinde Niederalteich (Baubeginn 2017) als auch der Bereich Hengersberger Ohe links (Baubeginn 2021) als so genannte vorgezogene Hochwasserschutzmaßnahmen realisiert.

    Die Deichlinie entlang der Donau, bestehend aus den Deichen Seebach von Donaukilometer 2280,8 bis 2278,7, Scheibe von Donaukilometer 2278,7 bis 2276,5 und Niederalteich-Donau von Donaukilometer 2276,5 bis 2274,2 stellt den Hochwasserschutz vor Hochwasser in der Donau dar. Die Deiche beidseitig entlang der Hengersberger Ohe, Niederalteich-Ohe-links und Niederalteich-Ohe-rechts, schützen den Ort vor rückgestautem Donauhochwasser in der Hengersberger Ohe und dem Eigenhochwasser der Hengersberger Ohe selbst.

    Der Deich Gundelau wird im Polder Gundelau/Auterwörth beschrieben.

    Das Rückstaugebiet nördlich der BAB A3 entlang des Augrabens bleibt unverändert erhalten. Die drei Durchlässe unter der BAB A3 werden daher gegen Einströmen des Hochwassers von Norden in den Ort Niederalteich gesichert.

    Deich Seebach

    Der Deich Seebach beginnt unterstrom der Radwegunterführung Halbmeile unter der BAB A3. Die Einfahrt der Radwegunterführung ist bereits gegen ein 100-jährliches Hochwasser gesichert.

    Die Deichtrasse verläuft auf dem bestehenden Geländesprung zwischen der Donau und der Autobahn bis zur Straßenüberführung über die Autobahn. Die Aufhöhung des Geländesprungs beträgt zwischen 1,0 und 1,5 Meter. Ab der Straßenüberführung wird der Deich in rückverlegter Trasse parallel zum Autobahndamm bis zur Kiessortieranlage am Badesee (Luberweiher) neu gebaut. Der bestehende Deich am Donauufer wird abgetragen. Die Geländeaufhöhungen um den Baggersee herum werden auf Höhe HW10 ausgebaut und gesichert. Durch diese Maßnahme wird bei kleineren bis mittleren Hochwässern der Badesee nicht überströmt und somit die Wasserqualität erhalten. Bei großen Hochwasserereignissen werden die HW10-Deiche überströmt und das neue Vorland wird am Abfluss beteiligt.

    Deich Scheibe

    Der mittlerweile fertig gestellte Deich Scheibe schließt direkt an den Deich Seebach an. Er verläuft zunächst zwischen dem Badesee und der Autobahn und ist im Schnitt rund 1,3 Meter höher als der alte Deich vorne an der Donau. Der Deich kreuzt das Altwasser Alte Donau im Bereich der bestehenden Zufahrt zur Kiessortieranlage der Raiffeisenbank Hengersberg. Die Zufahrt zur Kiessortieranlage ist über den neuen Deich sichergestellt.

    Der Deich verläuft im Anschluss parallel zum Altwasser Alte Donau und weiter entlang eines Feldweges in rückverlegter Trasse bis zum Anschluss an den Donaudeich vor Niederalteich bei Donaukilometer 2276,8. Der vorhandene Donaudeich im rückverlegten Bereich wird demnächst abgetragen.

    Deich Niederalteich-Donau

    Der Deich Niederalteich-Donau wird wegen der unmittelbar anschließenden Bebauung in bestehender Trasse aufgehöht. Die Aufhöhung erfolgt im nicht besiedelten Gebiet mittels einer Deichschüttung, im Anschluss bis zum südlichen Ortsende mit einer Hochwasserschutzwand auf der bestehenden Deichkrone. Die Aufhöhung beträgt ca. 1,0 Meter. Bei der Fährüberfahrt ist der Deich aktuell noch durch eine mobile Hochwasserschutzwand unterbrochen. Diese wird im Zuge der Bauarbeiten abgebrochen und durch ein neues Hochwasserschutztor ersetzt. Unterhalb der Ortschaft Niederalteich erfolgt die erforderliche Deichaufhöhung wieder mit einer Deichschüttung. Der Anschluss an die bestehende Innendichtung erfolgt mit einem Lehmkeil. Im Bereich der Kläranlage Niederalteich wird die Deichaufhöhung mit einer Hochwasserschutzwand ausgeführt.

    Deich Niederalteich-Ohe-rechts

    Der Deich Niederalteich-Ohe-rechts bildet den Rückstaudeich der Hengersberger Ohe und schützt vor rückgestautem Donauhochwasser und Eigenhochwasser der Ohe. Die bestehenden Deiche oberstrom der Autobahnbrücke werden durch die Einmündung des Augrabens in die Hengerberger Ohe durchschnitten und haben nur eine Leitfunktion. Bei Hochwasser werden diese Deiche beidseitig eingestaut. Die Deiche bleiben unverändert.

    Der auszubauende Deich Niederalteich-Ohe-rechts beginnt am Straßendamm der BAB A3. Der Deich wird zwischen der Autobahn und dem Ortsbereich in rückverlegter Trasse neu errichtet. Der vorhandene Deich wird abgetragen.

    Im Ortsbereich bis zur Kreisstraßenbrücke der DEG 42 erfolgt die Deicherhöhung um ca. 0,8 Meter mit einer Hochwasserschutzwand. Im weiteren Verlauf bis oberstrom des Schöpfwerks Niederalteich wird die Ortsstraße auf der neuen Deichkrone des landseits aufgehöhten Deiches geführt. Ab dem Schöpfwerk Niederalteich bis zum Ortsende kann die Aufhöhung des Deichs wegen der beengten Platzverhältnisse nur mit einer Hochwasserschutzwand erfolgen.

    Ab dem Ortsende bis zum Anschluss an den Deich Gundelau des Polders Gundelau/Auterwörth wird der Deich in rückverlegter Trasse neu errichtet. Der Deich wird je nach Höhe über Gelände mit befahrbarer Krone oder mit Deichhinterweg ausgeführt. Der vorhandene Deich wird abgetragen.

    Deich Niederalteich-Ohe-links

    Der vorhandene Deich Niederalteich-Ohe-links wird zwischen dem Hengersberger Wehr und der Bahnlinie wegen der beengten Platzverhältnisse mit einer Hochwasserschutzwand auf der vorhandenen Deichkrone um ca. 0,8 Meter aufgehöht. Der Bahndamm ist hochwasserfrei. Im weiteren Verlauf erfolgt die Aufhöhung mit einer Deichschüttung. Die zusätzliche Deichhöhe beträgt in diesem Abschnitt ca. 0,9 Meter.

    Im Bereich des Gewerbegebiets Kainzacker bis zur Kreisstraße DEG 42 wird der Deich wegen der beengten Platzverhältnisse mit einer Hochwasserschutzwand um ca. 0,9 Meter aufgehöht.

    Zwischen der Kreisstraße und dem Kapellenweg in Altenufer wird der Bestandsdeich zwischen 0,6 und 0,8 Meter mit einer Deichschüttung aufgehöht.

    Die vorhandene Deichüberfahrt am Kapellenweg liegt mit geringem Freibord über dem Bemessungswasserstand.

    Der vorhandene Hochrand entlang des Kapellenwegs bis zur Staatsstraße St 2125 wird mit einer geringen Aufhöhung auf einen Freibord von 0,5 Meter ausgebaut.

    • Das unter Denkmalschutz stehende Schöpfwerk Niederalteich wird im Bestand saniert und bleibt auch in seiner Kapazität gleich.
    • Das Schöpfwerk Altenufer sorgt im Falle eines Hochwassers für die Entwässerung des anfallenden Binnenwassers in Altenufer. Es wird künftig als Schachtbauwerk ausgeführt.
  • Geplante Maßnahmen zur Binnenentwässerung

    Das Binnenentwässerungssystem im Polder Niederalteich/Hengersberg wird grundsätzlich gegenüber dem Bestand nicht geändert, es werden jedoch Anpassungen für die Erhöhung auf den Schutzgrad HQ100 vorgenommen.

    Schöpfwerk Niederalteich I

    Das vorhandene denkmalgeschützte Gebäude wird erhalten und saniert. Die hydrologische Bemessung ergab, dass die Leistungsfähigkeit des bestehenden Schöpfwerks auch künftig ausreichend ist.

    Neubau Schöpfwerk Niederalteich II

    Oberhalb der Ortschaft Niederalteich wird aktuell ein neues Schöpfwerk, das Niederalteich II am Donaudeich errichtet. Im Falle starker Niederschläge im Binnenland kann ein Teil des anfallenden Binnenwassers bereits hier in die Donau gepumpt werden und muss nicht mehr durch den Ort zum Schöpfwerk Niederalteich 1 geleitet werden.

    Schöpfwerk Altenufer

    Das bestehende Schöpfwerk Altenufer wird im Zuge der Baumaßnahme durch einen Neubau ersetzt. Das Einzugsgebiet und der zulässige Binnenwasserspiegel des Schöpfwerks ändern sich nicht. Die künftige Leistungsfähigkeit des Schöpfwerks beträgt 375 l/s. Das Schöpfwerk wird als Schachtbauwerk ohne Hochbau und mit Mahlbusen ausgeführt.

     

    Das neue Schöpfwerk Gundelau wird im Polder Gundelau/Auterwörth beschrieben.

  • Plan Hochwasser­schutz für Niederalteich/Hengers­berger Ohe:

    zum Download

    Flyer zum Hochwasser­schutz für Niederalteich/­Hengers­berger Ohe:

    zum Download

    Video zum Hochwasserschutz Niederalteich (MP4-Format, 63,6 MB):

    zum Download