Aktueller Stand der laufenden Baumaßnahmen an der Donau

Hochwasserschutzmaßnahme Hermannsdorf-Ainbrach: Aktueller Stand 

Die Arbeiten zum vorgezogenen Hochwasserschutz Hermannsdorf-Ainbrach haben im April 2015 begonnen und sind seither gut vorangekommen. Zuerst wurden die bestehende Gemeindeverbindungsstraße Hermannsdorf-Ainbrach abgetragen und der Oberboden im gesamten Baustellenbereich abgeschoben. Seither läuft der Aufbau des neuen Hochwasserschutzes auf vollen Touren. Die im Ortsbereich Ainbrach vorgesehene rund einen Meter hohe Schutzmauer aus Sichtbeton ist bereits in weiten Teilen fertig bzw. wird aktuell gerade betoniert. In diesem Bereich ist auch die Deichinnendichtung aus Stahlspundwänden bereits eingebracht. Zwischen dem Ortsausgang Ainbrach und der Straßenbrücke nach Bogen laufen aktuell die Arbeiten zur Schüttung des erhöhten und landseitig verbreiterten Deichs, die anschließend zwischen der Straßenbrücke und Hermannsdorf fortgesetzt werden. Mit dem Abriss des alten und dem Bau des neuen deutlich leistungsstärkeren Schöpfwerkes wird ebenfalls in Kürze begonnen. Kommen die Arbeiten allgemein weiter so gut voran, sind die Mauer- und Deichbaumaßnahmen inkl. der Errichtung der neuen Gemeindeverbindungsstraße bis zum Frühjahr 2016 abgeschlossen. Das neue Schöpfwerk, das während der Bauzeit durch ein Provisorium ersetzt wird, wird dann zum Jahreswechsel 2016/2017 fertig werden.

 

Hochwasserschutzmaßnahme Hermannsdorf-Ainbrach: Kurzbeschreibung  

Die vorgezogene Hochwasserschutzmaßnahme Hermannsdorf-Ainbrach beginnt am südlichen Ortsrand von Hermannsdorf und schließt dort an den bereits gegen ein 100-jährliches Hochwasser ausgebauten Ortsschutz von Hermannsdorf an und zieht sich von dort über rund 1,2 Kilometer bis zum südlichen Ortsende von Ainbrach. Im Zuge der Maßnahme wird der Deich zwischen Hermannsdorf und Ainbrach rund einen Meter erhöht und zur Schaffung flacherer Deichböschungen um mehrere Meter verbreitert. Im Ortsbereich Ainbrach geschieht die Aufhöhung auf Grund der beengten Verhältnisse mit einer aufgesetzten rund einen Meter hohen Betonmauer. Dazu erhält der neue Deich eine durchgängige Innendichtung aus Erdbeton bzw. Stahl. Weiter wird auch das Schöpfwerk Ainbrach mit einer deutlich erhöhten Leistungsfähigkeit (künftig 3.400 Liter/sek. statt bisher 800 Liter/sek.) neu gebaut. Die Kreisstraße SR 12 wird zwischen Hermannsdorf und Ainbrach ebenfalls neu gebaut. Der Ausbau der neuen Hochwasserschutzanlagen Schutz erfolgt auf ein Schutzniveau vor einem 100-jährlichen Hochwasser der Donau plus ein Meter Freibord. Ein vollständiger Schutz vor einem 100-jährlichen Hochwasser für Ainbrach ist aber erst nach Abschluss aller geplanten Maßnahmen im Polder Sand-Entau gewährleistet. Die Kosten für diese Maßnahme liegen bei rund 7,1 Millionen Euro. Die Gemeinde Aiterhofen ist an den Kosten beteiligt.

Allgemeine technische Daten Hermannsdorf-Ainbrach:

Deichlänge: ca. 1.170 m
davon mit aufgesetzter Mauer: ca. 330 m
Deichinnendichtung: ca. 7.000 m²
Straßenneubau: ca. 850 m
Neu installierte Pumpenleistung im Schöpfwerk (2 Pumpen): 3.400 l/s
Geodätische Förderhöhe: 4,65 m

 

Hochwasserschutz Sulzbach Bauabschnitt 1 „Aufhöhung Rücklaufdeiche Schwarzach und Vorlandmanagement“ - Aktueller Stand

Im Bereich des Sulzbachableiters konnte im Februar 2015 mit der vorgezogenen Hochwasserschutzmaßnahme „Sulzbach Bauabschnitt 1 – Aufhöhung Rücklaufdeiche Schwarzach und Vorlandmanagement“ begonnen werden. Aktuell konnte der neue rückverlegte Deich komplett auf dieselbe Höhe wie der Bestandsdeich geschüttet werden. Auch Deichhinterwege, Vorlandwege und Überfahrten sind soweit angelegt. Derzeit wird der direkt am Schwarzachableiter liegende Bestandsdeich abgetragen. Das verwertbare Kiesmaterial wird auf den neuen Deich aufgeschüttet um damit die notwendige Deicherhöhung (rund 1,0 Meter) für einen Endausbau auf ein hundertjährliches Hochwasserereignis zu erreichen. Das verwertbare Erdmaterial wird ebenfalls später zur Anböschung der neuen Deiche verwendet. Nach Abschluss der Deichschüttung erhält der gesamte neue Deich eine Deichinnendichtung aus Erdbeton. Im künftigen Vorland sind die erdbaulichen Modellierarbeiten zur Erschaffung einer neuen ökologisch deutlich aufgewerteten Weichholzlandschaft ebenfalls weitestgehend abgeschlossen. Insgesamt wird das neu gewonnene Vorland in der Größenordnung von rund 12 Hektar für ökologische Ausgleichsmaßnahmen zum „Vorlandmanagement Donau“ herangezogen. Nachdem der alte Deich vollständig abgetragen ist, kann hier dann mit der Anbindung des Geländes an den Schwarzachableiter begonnen werden.

 

Hochwasserschutz Sulzbach Bauabschnitt 1: Kurzbeschreibung

Zwischen dem bestehenden Schöpfwerk Sulzbach am rechten Schwarzachufer und der Kreisstraße SR 34 wird ein neuer Hochwasserschutzdeich in Erdbauweise mit Schutzgrad HQ100 in rückverlegter Trasse errichtet. Die Deichrückverlegung beträgt im Mittel etwa 170 m und erstreckt sich über eine Länge von zirka 800 m. Der bestehende Deich wird in diesem Bereich vollständig abgetragen. Durch die Maßnahme wird zusätzliches Retentionsvolumen geschaffen, des Weiteren werden die Deichstandsicherheit sowie die Randbedingungen für Unterhaltung und Verteidigung des Deichbauwerks erheblich verbessert.

Die neu geschaffene Vorlandfläche im Bereich der rückverlegten Trasse wird im Zuge der Ausgleichsmaßnahmen des Projektes „Vorlandmanagement Donau“ (VLM) des Freistaates Bayern parallel zur Durchführung der Hochwasserschutzmaßnahme neu gestaltet. Hier ist durch entsprechende Aufforstung sowie durch das Zulassen einer freien Sukzession die Entstehung von etwa 7 ha Weichholzaue sowie 3 ha Hartholzaue geplant. Dafür ist ein Geländeabtrag von knapp 80.000 m³ erforderlich. Etwa 30.000 m³ davon können im neuen Deich eingebaut werden, etwas mehr als 10.000 m³ werden an der wasserseitigen Deichböschung vorgeschüttet und dienen der Abflachung und aufgelockerten Gestaltung der technischen Regelböschung. Die veranschlagten Kosten für beide Teilmaßnahmen liegen bei insgesamt rund 5,5 Millionen Euro.

Allgemeine Technische Daten Hochwasserschutz Sulzbach Bauabschnitt 1:

Deichlänge: ca. 1.123 m
Deichkubatur: ca. 92.300 m³
Deichinnendichtung: ca. 10.300 m²
Straßen- und Wegebau: ca. 8.700 m²

 

Bauherren und Finanzierung beider Maßnahmen im Landkreis Straubing - Bogen:

Bauherren für die aufgeführten Maßnahmen sind die Bundesrepublik Deutschland und der Freistaat Bayern, gemeinsam vertreten durch das WWA Deggendorf. Planung und Abwicklung der Baumaßnahmen, einschließlich Grunderwerb, Bauüberwachung und Abrechnung erfolgen durch die RMD Wasserstraßen GmbH. (Ausnahme: Planung Vorlandmanagement Sulzbach: Büro Eska, Bogen).

 

Hochwasserschutzmaßnahme Neubau Schöpfwerk Saubach: Aktueller Stand 

Die Arbeiten zum neuen Schöpfwerk Saubach haben im August 2013 unmittelbar nach der Hochwasserkatastrophe begonnen. In den bisherigen zwei Jahren Bauzeit konnte das Schöpfwerksgebäude inklusive Ein- und Auslaufbauwerk bis auf wenige Restarbeiten fertiggestellt werden. Derzeit läuft der Innenausbau auf vollen Touren. Große Teile der fünf hochmodernen Pumpen sind bereits eingebaut. Demnächst folgen die Pumpenmotoren und die gesamte Elektrik und Schalttechnik. Parallel konnte auch der Rohbau der nebenan stehenden großen Garage für ein mobiles Notstromaggregat abgeschlossen werden. In Kürze werden dann auch die Rechenreinigungsmaschine für das Einlaufbauwerk angeliefert und montiert sowie der Deichanschluss vom bereits erneuerten Fischerdorfer Donaudeich zum Autobahndamm der BAB 3 hergestellt. Dieser Anschluss wird mit einer Überfahrt für den landwirtschaftlichen Verkehr ausgestattet. Die Inbetriebnahme der neuen Anlage ist schließlich für den Jahreswechsel 2015/2016 vorgesehen. Anschließend werden das alte Schöpfwerk Saubach zurückgebaut und letzte Restmaßnahmen erledigt.

 

Hochwasserschutzmaßnahme Neubau Schöpfwerk Saubach: Hintergrund 

Das neue Schöpfwerk wird zwischen dem bestehenden Schöpfwerk Saubach und der Autobahnbrücke  angeordnet. Das Schöpfwerk wird mit insgesamt fünf Maschinensätzen ausgerüstet. Die einzelnen Pumpen schalten je nach anfallender Wassermenge gestaffelt nacheinander zu. Maximal können künftig bis zu 9.000 Liter pro Sekunde gegen den Druck eines hundertjährlichen Hochwassers (ca. 5 m) gefördert werden. Für den Fall eines Stromausfalls wird ein mobiles Notstromaggregat in einem separaten Hallengebäude neben dem Schöpfwerk vorgehalten. Zum Schutz gegen Treibgut werden an den Einlaufkammern des Schöpfwerks Rechen angeordnet, welche zur Betriebssicherheit mit einer automatischen Rechenreinigungsmaschine gereinigt werden können. Das dem Schöpfwerk vorgelagerte Rückhaltebecken, der sogenannte Mahlbusen, wird zur Betriebsverbesserung der Anlage deutlich vergrößert. Der Hochbau des Schöpfwerks, in dem die Maschinenhalle und eine Schaltwarte untergebracht sind, hat eine Grundfläche von ca. 20 m x 10 m. Das Gebäude wird teilweise in den Deich integriert und fügt sich somit gut in das Landschaftsbild ein. Die Gesamtbaukosten des neuen Schöpfwerkes liegen bei knapp 10 Mio. Euro. Die Stadt Deggendorf ist an den Baukosten beteiligt.

Technische Daten Schöpfwerk Saubach:

Neu installierte Pumpenleistung (5 Pumpen): 9000 Liter pro Sekunde
Geodätische Förderhöhe: 4,97 Meter
Installierte elektrische Leistung: ca. 900 kW
Spundwände: ca.10.000 m²
Stahlbeton: ca.3.000 m³
Deichbaumaßnahmen (Anpassung bestehender Deiche, Deichneubau): ca. 300 Meter
Erdbewegungen: ca. 45.000 m³
Straßen und Wege: ca. 4.000 m²

 

Hochwasserschutzmaßnahme Neubau linker Isardeich: Aktueller Stand 

Der Neubau des linken Isardeiches hat im Sommer 2014 mit den Betonarbeiten der Siele und einer Brücke begonnen. Seither wurden bereits vier Sielbauwerke, die zur sicheren Durchführung von Bächen durch den neuen Deich dienen, sowie eine neue Betonbrücke erstellt. Von diesen vier Sielbauwerken sind bereits drei an die Gewässer angeschlossen. Das vierte Siel an der Schwaig-Isar wird derzeit angeschlossen. Auch ein neues Kreuzungsbauwerk für die Durchquerung einer Trinkwasserleitung unter dem neuen Deich konnte bereits in Betrieb genommen werden. Parallel wurde nach der Baufeldfreimachung sofort mit der Schüttung des neuen Deiches begonnen. In der Spitze werden dazu aktuell pro Tag bis zu 9.000 Tonnen Kies auf die Baustelle gefahren und an zwei Einbaupunkten in den neuen Deich eingebaut. Im unmittelbaren Anschlussbereich an die BAB 3 hat der Deich bereits eine stattliche Höhe erreicht, hier fehlt nur noch rund ein halber Meter bis zur fertigen Deichhöhe. Die benötigten Rohrdurchleitungen an Überfahrten sind ebenfalls bereits zum Großteil fertig. Ab September sollen dann die Spundwandanschlüsse an den Sielbauwerken folgen, ehe schließlich ab Oktober in den bereits fertig geschütteten Bereichen die neue Deichinnendichtung aus Beton eingebracht wird. Die Schüttung des neuen linken Isardeichs soll dann bis Mitte Dezember 2015 bis auf die Höhe der Innendichtung abgeschlossen sein. Der Aufbau der letzten rund 40 Zentimeter erfolgt dann ebenso wie die Fertigstellung diverser Fahrtwege und Restmaßnahmen bis zum Sommer 2016.

 

Hochwasserschutzmaßnahme Neubau linker Isardeich: Hintergrund
Der neue ca. 3.500 Meter lange Hochwasserschutzdeich (Isardeich) wird als zweite Deichlinie in rückverlegter Trasse errichtet. Der bestehende Isardeich bleibt als 1. Deichlinie erhalten. Der neue Deich beginnt südlich von Scheuer und schließt dort an den bestehenden Isardeich an. Der nördliche Anschluss ist der Straßendamm der Autobahn A3. Auf komplette Länge wird der ca. 4 bis 5 m hohe Deich mit landseitigen Deichhinterwegen errichtet. Diese dienen dem Unterhalt, der Deichverteidigung und der Zuwegung bei der Bewirtschaftung von landwirtschaftlichen Flächen. Um das Wegenetz im Deichvor- und Deichhinterland zu verbinden, werden entsprechende Deichüberfahrten vorgesehen. Die Deiche werden mit einer Innendichtung aus Stahlspund- und Erdbetonwänden versehen. Die Innendichtung bindet nur geringfügig in grundwasserführende Schichten ein und verändert die Grundwasserverhältnisse nicht. Die Gesamtkosten liegen bei rund 21,2 Millionen Euro.

Technische Daten linker Isardeich

Deichlänge: ca. 3.500 m
Erdbewegungen: ca. 340.000 m³
Deichinnendichtungen: ca. 28.000 m²
davon mit Stahlspundwänden: ca. 4.000 m²
Straßen- und Wegebau: ca. 30.000 m²
Stahlbeton: ca. 900 m³

 

Bauherren und Finanzierung beider Maßnahmen im Landkreis Deggendorf:

Bauherren für die aufgeführten Maßnahmen sind die Bundesrepublik Deutschland und der Freistaat Bayern, gemeinsam vertreten durch das WWA Deggendorf. Planung und Abwicklung der Baumaßnahmen, einschließlich Grunderwerb, Bauüberwachung und Abrechnung erfolgen durch die RMD Wasserstraßen GmbH.

 

Deichschüttung zwischen Hermannsdorf und Ainbrach

Überblick über die Baustelle Hermannsdorf-Ainbrach

Bauarbeiten an der Deichrückverlegung am Sulzbachableiter

Einbau der fünf Pumpen am Schöpfwerk Saubach

Ds neue Schöpfwerk Saubach

Der neue linke Isardeich wächst

Blick in die künftige Trasse des linken Isardeiches