Polder Isarmünd und Forstern

    • Die Polder Isarmünd und Forstern liegen im Bereich der Isarmündung am rechten Ufer von Isar und Donau zwischen den Isarkilometern vier und null sowie den Donau­kilo­metern 2282 und 2278,5. Geteilt werden die beiden Polder durch den Stögermühlbach und seine beid­seitigen Deich­anlagen. Die Gebäude der im Polder Isar­münd liegenden gleich­namigen Ortschaft wurden von der Bayerischen Wasser­wirtschafts­verwaltung erworben und sind bereits größten­teils rückgebaut.

    • Alle Unterlagen zu den geplanten Maßnahmen finden Sie im Downloadbereich.

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    • Der neue Stögermühlbachdeich zweigt vom Donaudeich oberhalb Thundorf ab und trennt die Polder Isarmünd und Forstern vom Polder Thundorf/Aicha. (c) Aquasoli Ingenieurbüro
    • Das neue fischfreundliche Schneckentrogschöpfwerk am Stögermühlbach (c) Aquasoli Ingenieurbüro
    • Isarmünd mit dem bestehenden Isar-DonaudeichBild: Situation Frühjahr 2021
    • Die Gebäude der im Polder Isarmünd liegenden gleichnamigen Ortschaft wurden von der Bayerischen Wasserwirtschaftsverwaltung erworben und sind bereits größtenteils rückgebaut.
  • Bestehende Verhältnisse im Frühjahr 2021

    Der Polder Isarmünd wird durch den rechten Deich der Isar, den Donaudeich zwischen der Isar­mündung und Kuglstadt sowie durch die bestehenden Stöger­mühl­bach-Deiche vor Hochwässern von Isar und Donau geschützt. Der Polder Forstern wird durch den Donaudeich (Osten), den linken Stöger­mühlbach-Deich (Nordwesten) und den zwischen 2018 und 2021 neue gebauten Stöger­mühlbach-Deich (Süden) abgegrenzt. Diese Hoch­wasser­schutz­anlagen bieten mit Ausnahme des neuen Stöger­mühlbach-Deichs Schutz vor einem etwa 30-jährlichen Hochwasser, die Über­flutungs­höhen in den Poldern liegen bei einem 100-jährichen Hochwasser bei etwa 3,5 bis 4 Metern.

    Die zwischen Frühjahr 2018 und Frühjahr 2021 neu ausgebauten Hoch­wasser­schutz­anlagen am Stöger­mühlbach mit Anschluss an den Donau­deich bei Kuglstadt bilden nun gegenüber der Isar und Donau den rechten Flankenschutz für den Polder Thundorf/Aicha gegen ein hundert­jährliches Hoch­wasser­ereignis (HQ100). Diese ca. 5,1 Kilometer langen Hoch­wasser­schutz­anlagen wurden als vor­gezogene Hoch­wasser­schutz­maßnahme „HWS Stögermühlbach“ vom Wasser­wirt­schafts­amt Deggen­dorf geplant und umgesetzt.

     

    • Übersicht der zusätzlich geplanten Maßnahmen im Polder Isarmünd/Forstern.
    • Der bestehende Donau-Isardeich wird im Bereich Isarmünd zurückverlegt
    • In diesem Bereich wird die neue Flutmulde Isarmünd gebaut
    • Blick in den künftigen Hochwasserrückhalteraum
  • Geplante Maßnahmen im Hochwasserschutz

    Die Maßnahmen in den Poldern Isarmünd und Forstern zielen zum einen auf den Erhalt von insgesamt rund 9,4 Millionen Kubik­metern Retentions­raum sowie auf die Ver­meidung einer Abfluss­erhöhung ab.

    Deichrückverlegung Isarmünd

    (Abwicklung über ein separates, dem Donauausbau nachgelagertes Plan­fest­stellungs­verfahren)

    Im Bereich der Isarmündung soll der bestehende Isar- bzw. Donaudeich auf rund 1,2 Kilometern Länge um bis zu 200 Meter zurückverlegt werden. Dadurch wird der Ab­fluss­quer­schnitt ver­größert, was zu einer Absenkung der Wasser­spiegel­lagen bei Hoch­wasser im Bereich der Aufweitung und oberhalb führen wird. Die exakte Tras­sie­rung des zurück­verlegten Deiches ist Gegenstand der aktuellen Planungen. Nach Festlegung der Deichtrasse wird mit den Detailplanungen begonnen.

    Flutmulde Isarmünd

    (Abwicklung über ein separates, dem Donauausbau nachgelagertes Plan­fest­stellungs­verfahren)

    Eine ergänzende Maßnahme zur Absenkung der Wasserspiegellagen bei Hoch­wasser stellt das Anlegen einer Flutmulde im deichnahen Abflusskorridor des Deichvorlands bei Isarmünd dar. Die Flutmulde zweigt kurz nach Isarkilometer eins von der Isar ab. Sie ist rund zwei Kilometer lang und zwischen 40 und 110 Meter breit. Im Mittel müssen für die Errichtung der Flutmulde zwischen einem halben und einem Meter des bestehenden Geländes abgegraben werden. Die künftige Trasse wurde im Rahmen des Vor­land­managements durch Rodungsmaßnahmen bereits weitestgehend freigestellt. Die Flut­mulde mündet nach rund zwei Kilometern in das deichnahe Altwasser Staatshaufen. Sie ist bei normalen Wasserständen trocken und wird bei einem Wasserstand von gut einem halben Meter über dem mittleren Wasser­stand aktiviert.

    Hochwasserrückhalteräume Isarmünd und Forstern

    (Teil des großen Planfeststellungsverfahrens zum Donauausbau im zweiten Teil­abschnitt)

    Durch den Erwerb und Rückbau der Ortschaft Isarmünd kann eine rund 4,5 Quadrat­kilometer große Fläche rund um Isarmünd und Forstern komplett als Hoch­wasser­rückhalteraum erhalten werden. Der Hochwasserrückhalteraum wird durch die bestehenden Deiche des Stögermühlbachs in zwei Teilbereiche unterteilt, die jeweils eine eigene Überlaufstrecke mit aufgesetztem erodierbarem Deich und eine eigene temporäre Auslaufstelle bekommen werden. Der nördliche Bereich (Hoch­wasser­rück­halter­aum Isarmünd) wird über eine erodierbare Über­lauf­strecke im Donaudeich unterhalb des Grieshauses aktiviert. Er kann bei einem 100-jährlichen Hochwasser bis zu 6,1 Millionen Kubikmeter Wasser aufnehmen. Die Entwässerung erfolgt über eine temporäre Auslaufstelle über den Stögermühlbach in die Donau. Der südliche Bereich (Hoch­wasser­rück­halte­raum Forstern) wird über eine erodierbare Über­lauf­strecke im Donaudeich einige hundert Meter oberhalb von Kuglstadt aktiviert und kann weitere 3,3 Millionen Kubik­meter Wasser als Hoch­wasser­rück­halte­raum aufnehmen. Die Entwässerung erfolgt über eine unterstromig der Überlaufstrecke verortete temporäre Auslaufstelle in die Donau.

    Die Aktivierung der beiden Hochwasserrückhalteräume erfolgt künftig ab einem ca. 50-jährlichen (Isarmünd) bzw. ab einem ca. 40-jährlichen (Forstern) Hochwasser. Die Flächen innerhalb der beiden Hochwasserrückhalteräume können wie bisher auch weiterhin land- und forstwirtschaftlich genutzt werden.

  • Binnenentwässerung

    in den Hochwasserrückhalteräumen Isarmünd und Forstern

    Bis zur Aktivierung des Hoch­wasser­rück­halte­raumes erfolgt die Binnen­­ent­wässerung im Polder Isarmünd über ein weit ver­zweigtes System von Binnen­ent­wässerungs­gräben zur Donau bzw. zum Stöger­mühlbach hin. Die Ableitung in die Donau erfolgt über Siel­bau­werke, die bei stei­genden Wasser­­spiegeln ge­schlossen werden, bzw. über das Schöpf­werk Isarmünd und die Schöpf­stellen Isarmünd und Grieshaus.