Verfüllung/Verbau von Übertiefen, Sohlsicherung

Als Kolke werden Erosionserscheinungen in Form von Vertiefungen in der Ge­wässersohle oder der Uferwand bezeichnet. In einem Flussbett geschieht dies häufig bei Strömungswechseln, wie z. B. an Buhnenköpfen oder in Gewässerkurven. Diese Kolkbildung wird in Übergangsbereichen zwischen festem Gestein und Sand- bzw. Sedimentablagerungen besonders gefördert. In Abhängigkeit von dem an der Flusssohle anstehenden Material können sich die Kolke weiter eintiefen. Als Sohl­durchschlag bezeichnet man eine flächige, große Erosion, die nach Ausräumung des Kieses (quartäre Sedimente) beim Erreichen von Feinmaterialschichten (tertiäre Sedimente) in derGewässersohle auftritt. Ein Sohldurchschlag ist unbedingt zu verhindern. Außerdem kann es durch Übertiefen an der Wasseroberfläche zu Verwirbelungen und Strudel kommen, was sich negativ auf die Schifffahrt auswirkt.

Die Ingenieure sind daher sehr darauf bedacht, zur Reduktion von Übertiefen bestehende und neu entstehende Kolke mit Wasserbausteinen und Kies teilweise zu verfüllen/verbauen, um im Streckenverlauf möglichst gleichmäßige Abfluss­verhältnisse zu schaffen und gleichzeitig die Sohle zu stabilisieren bzw. zu sichern. Im gesamten Streckenverlauf von Straubing bis Deggendorf sind etwa 65 Kolk­verfüllungen und 14 Kolkverbauten erforderlich.