Der Polder Sand/Entau liegt rechts der Donau und reicht von Do-km 2314 bis 2302. Der Polder wird nördlich durch die Donau begrenzt, westlich durch den Aiterachableiter und auf der Ostseite durch den Ortsschutz Irlbach. Im Polder liegen die Ortschaften Sand, Asham, Hermannsdorf, Ainbrach, Sophienhof und Entau.
Alle Unterlagen zu den geplanten Maßnahmen finden Sie im Downloadbereich.
zum Download-Center
Der Polder Sand/Entau wird durch die Hochwasserschutzdeiche an der Donau geschützt (Schutzgrad HQ30). Entlang der Ortschaften Sand und Hermannsdorf sind Hochwasserschutzwände vorhanden. Zwischen den Ortschaften liegen Hochuferbereiche mit einer Höhe auf ca. HQ50-Wasserstand. Entlang der Hochuferkante verläuft die Kreisstraße SR 12 (alt), die hier teilweise die Deichlinie bildet.
Die Überflutungshöhe im Polder beträgt beim HW100-Wasserstand bis zu 3 Meter. Die Überflutung reicht oberstrom vom Hafen Straubing-Sand bis unterstrom zur Ortschaft Irlbach.
Der Polderbereich östlich der den Polder durchquerenden Kreisstraße SR 22 wird zusätzlich durch die Rückstaudeiche des Straßgrabens/Irlbach-Ainbrach-Ableiters und des bei Irlbach einmündenden Irlbachableiters geschützt.
Die Hochwasserschutzwand in Hermannsdorf ist als vorgezogene Maßnahme „Hochwasserschutz Hermannsdorf“ auf Schutzgrad HQ100 ausgebaut worden. Als weitere angrenzende vorgezogene Hochwasserschutzmaßnahmen sind oberstrom im Polder Öbling die Maßnahmen am Aiterachableiter (rechtsseitige Deiche) mit Schöpfwerk Öbling, Kläranlage Straubing sowie unterstrom die Maßnahmen „Hochwasserschutz Irlbach“ mit Schöpfwerk, Irlbach Ortsschutz und Irlbach, Abschnitt 2 auf Schutzgrad HQ100 fertiggestellt. Als weitere vorgezogene Hochwasserschutzmaßnahme ist die Maßnahme „Hochwasserschutz Hermannsdorf/Ainbrach“ einschließlich Neubau des Schöpfwerkes Ainbrach geplant. Die Arbeiten werden im Sommer 2014 beginnen.
Bei niedrigen und mittleren Wasserständen der Donau kann der Polderbereich in freier Vorflut über die Siele an den Schöpfwerken entwässern. Bei steigendem Wasserstand werden die Siele geschlossen und das anfallende Wasser wird über die Schöpfwerke Entau (Leistung 1,2 Kubikmeter pro Sekunde) und Ainbrach (Leistung 0,8 Kubikmeter pro Sekunde) in die Donau gepumpt.
Die Siedlungen im Polder liegen entlang des donaunahen Hochrandes. Landseits des Hochrandes sind tief liegende unbesiedelte Polderbereiche vorhanden. Die wesentliche Grundlage des Hochwasserschutzkonzeptes ist es, die Siedlungen mit Schutzgrad HQ100 zu sichern und die tief liegenden Polderflächen als Überschwemmungsflächen für den Hochwasserrückhalt zu erhalten.
Deich Sand
In Ortsteil Sand/Hafen zwischen Do-km 2312,0 und 2312,3 wird die vorhandene Hochwasserschutzwand abgerissen und durch eine neue Hochwasserschutzwand ersetzt. Eine Erhöhung der bestehenden Wand ist aus statischen Gründen nicht möglich. Die neue Wandtrasse wird in rückversetzter Lage am Rand der vorhandenen Hochuferkante hergestellt.
Der vorhandene Deichbalkenverschluss bei Do-km 2312,2 bleibt erhalten. Die mobile Hochwasserschutzwand wird neu gestaltet.
Der Anschluss an das Hafengelände oberstrom der Hochwasserschutzwand ist mit einem neuen Deich mit einer Höhe von ca. 1,5 Meter vorgesehen. Unterstrom der Hochwasserschutzwand wird der bestehende Deich bis zur Eisenbahnbrücke (Bahnlinie Straubing-Bogen) landseitig um ca. 1,2 Meter aufgehöht.
Deich Sand-Asham
Um den HQ100-Schutz für die westlich der bestehenden Kreisstraße SR 12 alt gelegenen Siedlungen einschließlich der bestehenden Bahnlinie bei einer Aktivierung des Hochwasserrückhalteraumes Sand-Irlbach (Beschreibung siehe unten) sicherzustellen, wird ein neuer Deich Sand-Asham erforderlich. Der neue Deich beginnt an der Eisenbahnbrücke, verläuft einige Meter parallel zur Bahnlinie, kreuzt die Kreisstraßen SR 12 alt und danach SR 12 neu und schließt an die Hochterrasse der Ortschaft Asham an. Der Deich übernimmt bis zur Kreuzung mit der Kreisstraße SR 12 alt die Funktion eines Hauptdeichs mit Ausbauziel HQ100, im weiteren Verlauf gewährleistet er den Schutz als Binnendeich mit Ausbauziel auf Schutzgrad HQ100.
Die Deichtrasse verläuft auf dem vorhandenen hoch liegenden Geländerücken und weist damit relativ niedrige Ausbauhöhen auf. Der Deichverteidigungsweg verläuft auf der Deichkrone. Bei den Kreuzungen des Deiches mit den Kreisstraßen SR 12 alt und SR 12 neu sind Deichbalkenverschlüsse vorgesehen.
Deiche Hermannsdorf-Ainbrach
Der neu zu bauende Binnendeich Hermannsdorf-Ainbrach (verläuft süd-westlich der Ortschaften Hermannsdorf und Ainbrach) bildet zusammen mit den nördlich der Kreisstraße SR 12 alt verlaufenden Donaudeichen (bereits abgeschlossene vorgezogene Hochwasserschutzmaßnahmen Hermannsdorf sowie Hermannsdorf/Ainbrach - beide an der Donau gelegen) eine Ringbedeichung um die Ortschaften Hermannsdorf und Ainbrach. Das neue Deichsystem schützt sowohl die beiden Siedlungen als auch die vorhandenen Ortsverbindungsstraßen gegen Hochwasser bei einer Aktivierung des Hochwasserrückhalteraumes Sand-Irlbach. Der Binnendeich weist je nach Geländeverlauf Höhen von 1,50 Metern bis 4,00 Metern über der Geländeoberkante auf.
Donaudeich Ainbrach – Sophienhof – Entau
Neubau des Donaudeichs zwischen Ainbrach und Sophienhof.
Der Hochrand entlang der Kreisstraße SR 12 alt wird durch einen Deichneubau lokal bis ca. 2 Meter aufgehöht. Die SR 12 alt wird dabei binnenseitig verschoben und aufgehöht. Die SR 12 alt erfüllt künftig in diesem Bereich zwei Funktionen. Zum einen bildet sie den Deichhinterweg, zum anderen sichert sie einen hochwasserfreien Anschluss der Ortschaften Entau und Sophienhof an das Verkehrsnetz im Falle der Polderüberflutung.
Neubau der Donaudeiche in rückverlegter Trasse entlang Sophienhof:
Der bestehende Deichabschnitt zwischen der Kreisstraße SR 12 alt und dem Schöpfwerk Entau wird nach Süden zurückverlegt. Die Donaustrecke stellt hier eine Engstelle dar, die Abflussbreite bei Entau beträgt bei Hochwasser nur etwa 400 Meter. Die neue Deichkrone liegt um ca. 1,2 Meter über der Höhe des bestehenden Deiches. Der bestehende Donaudeich wird abgetragen.
Aufhöhung des bestehenden Donaudeiches am östlichen Rand von Entau:
Zwischen dem Schöpfwerk Entau und dem Spitalgraben wird der bestehende Donaudeich landseitig um 1,1 Meter aufgehöht. Der Ausbau dieses Deichabschnittes bewirkt die Verschiebung der am Deichfuß verlaufenden Kreisstraße SR 12 alt. Am Ende des betroffenen Deichabschnittes im Bereich des geplanten Deichbalkenverschlusses (Anschluss des Deiches Entau) wird die SR 12 alt aufgehöht und in einer Deichscharte über den Deich Entau geführt. Die Deichscharte kann mit einem Deichbalkenverschluss geschlossen werden.
Binnendeich Sophienhof – Entau
Dieser Deich bildet den binnenseitigen Schutz der Ortschaften Sophienhof und Entau im Fall der Polderüberflutung. Der Deich wird komplett neu errichtet. Die durchschnittliche Deichhöhe beträgt ca. 3,0 Meter über Gelände.
Die Kreisstraße SR 12 alt im Bereich der Anschlussstelle östlich des Spitalgrabens wird im Bereich der Deichscharte durch einen mobilen Verschluss gesichert. In der Deichscharte des westlichen Deichanschlusses ist aufgrund der geplanten Straßenaufhöhung bei der SR 12 alt kein Verschluss notwendig.
Hochwasserrückhalteraum Sand-Irlbach
Die tief liegenden Überschwemmungsflächen zwischen Sand und Irlbach bleiben als Hochwasserrückhalteräume erhalten. Die Aktivierung dieses Rückhalteraumes erfolgt wie bisher bei Hochwasserereignissen der Donau ab etwa HQ50 über eine neu zu errichtende rund 60 Meter lange Überlaufstrecke mit einem aufgesetzten erodierbaren Deich. Die SR 12 alt zwischen Sand und Hermannsdorf wird erhöht und ist künftig auch bis HW 100 sowie bei einer Aktivierung des Hochwasserrückhalteraumes befahrbar. Sie wird künftig über ein Brückenbauwerk über die erodierbare Schwelle geführt.
Die Überschwemmungshäufigkeit bleibt damit unverändert. Die landwirtschaftlichen Nutzungsbedingungen bleiben ebenfalls unverändert. Die Entleerung des Polders erfolgt wie bisher über die Überlaufstellen, sobald die Donauwasserstände sinken. Die Niederungen im Polder werden mit den vorhandenen Binnenentwässerungseinrichtungen entwässert.
Im Polder Sand/Entau sind keine grundsätzlichen Umgestaltungsmaßnahmen an der bestehenden Binnenentwässerung gegenüber dem Ist-Zustand vorgesehen. Änderungen ergeben sich nur lokal im Bereich der bestehenden Schöpfwerke und bei Kreuzungen der Gewässer mit den neuen Binnendeichen. Das Schöpfwerk Entau wird abgerissen und mit erhöhter Leistungsfähigkeit (3,5 Kubikmeter pro Sekunde) etwas weiter nördlich neu gebaut.
Durch den Bau des neuen Deichabschnittes Sand-Asham entsteht westlich der Deichlinie ein neues Binnenland, das im Fall der Polderüberschwemmung (bei HQ50) entwässert werden muss. Zum Schutz der eingedeichten Niederungen im Bereich der Ortschaft Sand ist ein neues Schöpfwerk (Schöpfstelle) Sand II vorgesehen. Dazu ist im Ortsbereich Sand zur Entwässerung des Drängewassers der Donau ein neues Schöpfwerk Sand I geplant. Diese beiden Schöpfwerke haben jeweils eine Leistung von 0,2 Kubikmeter pro Sekunde. Im Bereich des Dürrlohgrabens ist am dort neu zu bauenden Binnendeich eine weitere befestigte Schöpfstelle für den Einsatz mobiler Pumpen vorgesehen.
Flyer zum Hochwasserschutz für Sand/Entau:
Plan Hochwasserschutz für Hermannsdorf-Ainbrach:
Im Downloadbereich finden Sie das vollständige Kartenmarterial zu den Maßnahmen zur Binnenentwässerung zum Herunterladen.