Neuer Hochwasserschutz im Polder Steinkirchen

Der Neubau der Hochwasserschutzanlagen im Polder Steinkirchen wird in der kommenden Woche (KW 21) beginnen. In den ersten Wochen starten die Arbeiten am Natternberger Deich sowie in Fehmbach (Neubau Deich und Schöpfwerk), ehe dann im Frühsommer auch die Arbeiten am Deichabschnitt bei Bergham beginnen werden. Während der letzten Tage und Wochen wurden vor Ort bereits vorbereitende Maßnahmen – unter anderem archäologische Baugrunduntersuchungen – durchgeführt. 

Die einzelnen Bauabschnitte:

  • Neubau Deich Natternberg-Ort:
    Im Westen der Ortschaft Natternberg wird zwischen dem höher liegenden Gelände im Süden und dem Straßendamm der Bundesautobahn A3 ein bis zu 5 Meter hoher und etwa 1.500 Meter langer Deich errichtet. Dieser Deich ist ein wichtiger Baustein zum Schutz der Deggendorfer Ortsteile Natternberg und Fischerdorf vor einem 100-jährlichen Donauhochwasser
  • Neubau Deich Fehmbach:
    Zum Schutz der Ortschaft Fehmbach wird ein bis zu 5 Meter hoher und etwa 1.000 Meter langer Ringdeich rund um Fehmbach errichtet.
  • Schöpfwerk Fehmbach:
    Das neue Schöpfwerk Fehmbach wird mit zwei fest installierten Pumpen mit einer Leistungsfähigkeit von insgesamt 400 Litern pro Sekunde ausgestattet, die Sielleitung hat eine Leistungsfähigkeit von 3.900 Litern pro Sekunde.
  • Neubau Deich Bergham:
    Zwischen dem bestehenden Donaudeich und dem natürlichen Hochrand wird östlich von Bergham ein bis zu 5 Meter hoher und etwa 1.200 Meter langer Deich neu errichtet.

Dazu gehören in den genannten Bereichen noch einige Siele und der Bau mehrerer Deichbalkenverschlüsse an den Deichüberfahrten zur Maßnahme. Die Bauzeit der vorgenannten Maßnahmen wird rund zwei Jahre betragen.

Finanzierung der Maßnahme

Vorhabensträger für den Hochwasserschutz Steinkichen - Neubau der drei Deiche Natternberg-Ort, Fehmbach und Bergham samt Schöpfwerk Fehmbach – sind die Bundesrepublik Deutschland und der Freistaat Bayern, gemeinsam vertreten durch die RMD Wasserstraßen GmbH. Die veranschlagten Kosten für diese vorgenannten Maßnahmen betragen ca. 17 Millionen Euro brutto.

Wann folgen die weiteren Maßnahmen im Polder Steinkirchen?

Das Ein/Auslaufbauwerk kurz vor der Autobahnbrücke der A 3 für den Hochwasserretentionsraum im Polder Steinkirchen sowie die Deichaufhöhung im Ortsbereich Steinkirchen samt neuem Schöpfwerk Steinkirchen können erst nach dem Abschluss des aktuell laufenden großen Planfeststellungsverfahrens Straubing – Deggendorf  in Angriff genommen werden. Aktuell wird mit einem Planfeststellungsbeschluss im ersten Halbjahr 2018 gerechnet. Demnach kann dann ab 2019 mit der Realisierung der noch ausstehenden Abschnitte begonnen werden.

Bleibt die Befahrbarkeit des Donauradweges gewährleistet?

Die Wegebeziehungen des Donauradweges werden vom Grundsatz her durch die Maßnahmen nicht verändert. Während der Bauzeit und hier vor allem während der Errichtung des Sielbauwerkes am Deichanschluss des Berghamer Deiches an den Donaudeich und beim Bau des Deiches Bergham kann es jedoch zeitweise zu Einschränkungen bzw. wenn aus baulichen und Sicherheitsgründen erforderlich, auch zu einer Komplettsperre kommen.

Wie sehen die Baustellenzufahrten aus?

Bei den Baustellenzufahrten zu allen drei Deichabschnitten wurde sehr darauf geachtet, den Verkehr soweit wie möglich von den Ortschaften weg zu halten.

  • Baustellenzufahrt Natternberg:
    Die Baustellenzufahrt zum Deich Natternberg geht vom Kreisverkehr der Staatsstraße 2174 ab und führt durch das Industriegebiet auf die künftige Deichtrasse. Über diese Trasse werden auch die Bereiche an der Mettenuferstraße angefahren. Die Straßen durch den Ort werden vom Bauverkehr nicht genutzt.
  • Baustellenzufahrt Fehmbach:
    Die Zufahrt zu den Baustellen in Fehmbach – Deich und Schöpfwerk – erfolgt von den seitlichen Feldwegen her. Diese werden über die Kreisstraße DEG 4 angefahren. Wo erforderlich werden die Feldwege entsprechend ertüchtigt.
  • Baustellenzufahrt Bergham:
    Die Zufahrt zur gesamten Baustelle Bergham erfolgt von der Kreisstraße DEG 4 abgehend über einen Feldweg vor dem Ort. Sämtliche Bereiche der Baustelle werden dann weiter über die künftige Deichtrasse angefahren. Eine Zufahrt durch den Ort erfolgt beim Bau des Deiches Bergham nicht.

Planung und Bauausführung

Entwurf und Abwicklung der Baumaßnahme, einschließlich Grunderwerb, Bauüberwachung und Abrechnung, erfolgen durch die RMD Wasserstraßen GmbH.