
Geplante Maßnahmen im Hochwasserschutz
Die Maßnahmen in den Poldern Isarmünd und Forstern zielen zum einen auf den Erhalt von insgesamt rund 9,4 Millionen Kubikmetern Retentionsraum sowie auf die Vermeidung einer Abflusserhöhung ab.
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Deichrückverlegung Isarmünd
(Abwicklung über ein separates, dem Donauausbau nachgelagertes Planfeststellungsverfahren)
Im Bereich der Isarmündung soll der bestehende Isar- bzw. Donaudeich auf rund 1,2 Kilometern Länge um bis zu 200 Meter zurückverlegt werden. Dadurch wird der Abflussquerschnitt vergrößert, was zu einer Absenkung der Wasserspiegellagen bei Hochwasser im Bereich der Aufweitung und oberhalb führen wird. Die exakte Trassierung des zurückverlegten Deiches ist Gegenstand der aktuellen Planungen. Nach Festlegung der Deichtrasse wird mit den Detailplanungen begonnen.
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Flutmulde Isarmünd
(Abwicklung über ein separates, dem Donauausbau nachgelagertes Planfeststellungsverfahren)
Eine ergänzende Maßnahme zur Absenkung der Wasserspiegellagen bei Hochwasser stellt das Anlegen einer Flutmulde im deichnahen Abflusskorridor des Deichvorlands bei Isarmünd dar. Die Flutmulde zweigt kurz nach Isarkilometer eins von der Isar ab. Sie ist rund zwei Kilometer lang und zwischen 40 und 110 Meter breit. Im Mittel müssen für die Errichtung der Flutmulde zwischen einem halben und einem Meter des bestehenden Geländes abgegraben werden. Die künftige Trasse wurde im Rahmen des Vorlandmanagements durch Rodungsmaßnahmen bereits weitestgehend freigestellt. Die Flutmulde mündet nach rund zwei Kilometern in das deichnahe Altwasser Staatshaufen. Sie ist bei normalen Wasserständen trocken und wird bei einem Wasserstand von gut einem halben Meter über dem mittleren Wasserstand aktiviert.
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Hochwasserrückhalteräume Isarmünd und Forstern
(Teil des großen Planfeststellungsverfahrens zum Donauausbau im zweiten Teilabschnitt)
Durch den Erwerb und Rückbau der Ortschaft Isarmünd kann eine rund 4,5 Quadratkilometer große Fläche rund um Isarmünd und Forstern komplett als Hochwasserrückhalteraum erhalten werden. Der Hochwasserrückhalteraum wird durch die bestehenden Deiche des Stögermühlbachs in zwei Teilbereiche unterteilt, die jeweils eine eigene Überlaufstrecke mit aufgesetztem erodierbarem Deich und eine eigene temporäre Auslaufstelle bekommen werden. Der nördliche Bereich (Hochwasserrückhalteraum Isarmünd) wird über eine erodierbare Überlaufstrecke im Donaudeich unterhalb des Grieshauses aktiviert. Er kann bei einem 100-jährlichen Hochwasser bis zu 6,1 Millionen Kubikmeter Wasser aufnehmen. Die Entwässerung erfolgt über eine temporäre Auslaufstelle über den Stögermühlbach in die Donau. Der südliche Bereich (Hochwasserrückhalteraum Forstern) wird über eine erodierbare Überlaufstrecke im Donaudeich einige hundert Meter oberhalb von Kuglstadt aktiviert und kann weitere 3,3 Millionen Kubikmeter Wasser als Hochwasserrückhalteraum aufnehmen. Die Entwässerung erfolgt über eine unterstromig der Überlaufstrecke verortete temporäre Auslaufstelle in die Donau.
Die Aktivierung der beiden Hochwasserrückhalteräume erfolgt künftig ab einem ca. 50-jährlichen (Isarmünd) bzw. ab einem ca. 40-jährlichen (Forstern) Hochwasser. Die Flächen innerhalb der beiden Hochwasserrückhalteräume können wie bisher auch weiterhin land- und forstwirtschaftlich genutzt werden.
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