Polder Steinkirchen, Natternberg, Fischerdorf

    • Der Polder Steinkirchen, Natternberg, Fischerdorf befindet sich rechts der Donau zwischen der Ortschaft Steinkirchen und der Isarmündung. In sich unterteilt ist dieser große Polder durch die Bundesautobahn A3 (BAB A3) in die Polder Steinkirchen sowie Fischerdorf-Natternberg.

      Der Polder Steinkirchen wird nördlich durch die Donau und westlich durch die Hochterrasse der Ortschaft Steinkirchen begrenzt. Im Osten wird der Polder durch den vorhandenen Damm der BAB A3 von den restlichen Bereichen des oben genannten Hochwasserschutzsystems getrennt. Östlich des Autobahndammes der BAB A3 verläuft der Polder Natternberg-Fischerdorf bis hinunter zur Isarmündung.

      Innerhalb des Gesamtpolders liegen die Ortsteile Steinkirchen, Bergham, Fehmbach, Natternberg und Fischerdorf sowie kleinere Siedlungsbereiche und ein Sportflugplatz.

    • Alle Unterlagen zu den geplanten Maßnahmen finden Sie im Downloadbereich.

      zum Download-Center

    • Zum Vergrößern bitte auf die Abbildung klicken.
    • Zum Vergrößern bitte auf die Abbildung klicken.
    • Der Donaudeich zwischen Deggendorf-Fischerdorf und dem Schöpfwerk Saubach wurde bereits in einer vorgezogenen Maßnahme ausgebaut.
  • Bestehende Verhältnisse im Jahr 2013

    Der Polder Steinkirchen wird vom Hochufer bei Steinkirchen bis zur Autobahn BAB A3 durch einen bestehenden Hochwasserdeich (Landgraben) entlang der Donau geschützt (Schutzgrad HQ30). Die Überflutungshöhe im Polder beträgt wie beim anschließenden Polder Natternberg-Fischerdorf beim HW100-Wasserstand bis zu 4 Meter.

    Wesentliche Abschnitte der Hochwasserschutzanlagen östlich der BAB A3 im Polder Natternberg-Fischerdorf wurden bzw. werden mit den vorgezogenen Hochwasserschutzmaßnahmen „Hochwasserschutz Fischerdorf“ (Bahnbrücke Deggendorf-Schöpfwerk Saubach,(abgeschlossen), „Deichrückverlegung Natternberg“ (abgeschlossen), „Neubau Schöpfwerk Saubach“ (seit Sommer 2013 im Bau) und „Hochwasserschutz Fischerdorf - Linker Isardeich“ (Baubeginn Sommer 2014) bis zur Isar auf Schutzgrad HQ100 ausgebaut.

    Bei niedrigen und mittleren Wasserständen der Donau kann der Polderbereich in freier Vorflut über die vorhandenen Siele entwässern. Bei steigendem Wasserstand werden die Siele geschlossen und das anfallende Wasser wird über die Schöpfwerke Steinkirchen, Landgraben, Natternberg, Fischerdorf am Saubach in die Donau abgeleitet.

  • Geplante Maßnahmen im Hochwasserschutz

    Der bisherige große Polder Natternberg/Fischerdorf/Steinkirchen ist durch den Ausbau der Hochwasserschutzmaßnahmen in den Polder Fischerdorf, der künftig bis zu einem HQ100 vor Überflutung geschützt wird, und den Polder Steinkirchen, der mit Ausnahme der bebauten Gebiete der Ortschaften Steinkirchen, Bergham, Fehmbach und Natternberg auch weiterhin als wichtiger Hochwasserrückhalteraum erhalten bleibt, aufgeteilt.

    Der Polder Steinkirchen ist bis auf die Bereiche entlang der südlich gelegenen Hochrandbereiche unbesiedelt, weist eine geringe Geländehöhe bei großer Fläche und damit ein großes Füllvolumen auf und ist daher ein sehr wirksamer Hochwasserrückhalteraum, der auch künftig zur Verfügung stehen soll.

    Unterhalb der Ortschaft Steinkirchen bis zum Autobahndamm der BAB A3 stellt der vorhandene Deich entlang der Donau künftig die 1. Deichlinie dar. Bei Donau-km 2290,10 ist der Bau eines kombinierten Ein- und Auslaufbauwerks mit regulierbaren Verschlussorganen zur gesteuerten Aktivierung des Hochwasserrückhalteraum im Polder Steinkirchen geplant. Bei einem Donauwasserstand von 315,55 m ü. NN (entspricht künftig ca. einem HW50) werden die Verschlüsse geöffnet und der Polder füllt sich langsam

    Die 2. Deichlinie, die die Ortschaften Bergham, Fehmbach und Natternberg im Falle einer Polderaktivierung bis zu einem HQ100 vor Überflutung schützt, besteht aus neuen Binnendeichen, die in den letzten beiden Jahren errichtet wurden und im Frühsommer 2019 fertiggestellt werden konnten.

    Deich Bergham

    Der neue Deich Bergham ist als Schutz der Ortschaften Bergham und Steinkirchen bei einer Aktivierung des Hochwasserrückhalteraumes Steinkirchen erforderlich. Die Deichtrasse beginnt östlich von Steinkirchen, verläuft nördlich der Ortschaft Bergham und schließt an den Geländehochrand am südöstlichen Polderrand an. Die Gemeindeverbindungsstraße quert den Deich Bergham im Anschlussbereich an den Donaudeich mit einer Deichscharte, die im Hochwasserfall mit einem Deichbalkenverschluss versehen wird. Die Maßnahme ist bereits komplett abgeschlossen.

    Deich Fehmbach

    Bei dem Deich Fehmbach handelt sich um einen neuen Binnendeich rund um die Ortschaft Fehmbach mit Anschlüssen an den südlichen Hochrand des Polders Steinkirchen. Die Kreuzung der Ortsdurchfahrtsstraße (Zufahrt zum Flugplatz) mit dem geplanten Deich ist mit einer mobilen Hochwasserschutzwand versehen. Die Maßnahme ist bereits komplett abgeschlossen.

    Deich Natternberg/Ort

    Der neue Deich Natternberg/Ort ist zum Schutz der Ortschaft Natternberg im Falle einer Polderüberflutung erforderlich. Er erstreckt sich zwischen dem hochwasserfreien Autobahndamm der BAB A3 im Norden und dem bestehenden Kiesabbaugebiet direkt an der Kreisstraße DEG3 im Süden.

    Aufgrund der unterschiedlichen Geländehöhen im Bereich der Deichtrasse ist der Deichausbau auf Schutzgrad HQ100 + ein Meter mit verschiedenen Regelquerschnitten erfolgt: Entlang des bestehenden Wohngebiets im Süden wurde ein Deichneubau mit dem Deichverteidigungsweg auf der Deichkrone errichtet. Der vorhandene Lärm- und Sichtschutzwall ist in den Deich integriert. Die übrige Deichstrecke bis zum Anschluss an die BAB A3 wurde mit einer Deichhöhe von bis zu 5,0 Meter über der bestehenden Geländeoberkante neu gebaut. Die Maßnahme ist bereits komplett abgeschlossen.

    Deich Steinkirchen/Ort

    Der vorhandene Donaudeich nördlich von Steinkirchen wird in der bestehenden Trasse bis unterhalb des Schöpfwerks Steinkirchen auf HQ100 ausgebaut. Die ersten 400 Meter des Deichs werden aufgrund der angrenzenden bestehenden Wohnbebauung und der daraus resultierenden beengten Verhältnisse mit einer Hochwasserschutzwand, die restliche Deichstrecke wird bis zum Anschluss an den neuen Binnendeich Bergham durch landseitige Erdbaumaßnahmen um ca. 1,1 Meter aufgehöht.

    Autobahndamm BAB A3/Siel Saubach

    Der Autobahndamm der BAB A3 übernimmt im Falle einer Flutung des vorhandenen Retentionsraums im Polder Steinkirchen von A3-km 559+875 bis 558+700 die Funktion eines Binnendeichs (2. Deichlinie) zum Schutz des unterstromig gelegenen Polders Fischerdorf. Dabei wird der Autobahndamm mehr als 4,0 Meter eingestaut, was entsprechend eine gerade in der Realisierung befindliche Sicherung des östlichen Böschungsfußes erfordert. Vorhandene Öffnungen wie der Saubach werden im Hochwasserfall durch geeignete Verschlüsse verschlossen. Dazu wird aktuell am Durchlass des Saubachs ein neues Siel gebaut. Link zum Projektflyer

    Hochwasserrückhalteraum Steinkirchen

    Die Überschwemmungsflächen des Polders Steinkirchen westlich des Autobahndamms bleiben als wichtiger Hochwasserrückhalteraum erhalten. Nach Fertigstellung der unterstromigen Hochwasserschutzmaßnahmen im Polder Natternberg-Fischerdorf auf Schutzgrad HQ100 erfolgt künftig die Überschwemmung des Polders Steinkirchen nur mehr über die Donaudeiche im Polderbereich. Der Polder wird künftig bei Hochwasserereignissen der Donau ab etwa HQ50 über das künftige Ein- und Auslaufbauwerk neben der BAB 3 aktiviert. Das Rückhaltevolumen beträgt beim HW100-Wasserstand etwa 20 Millionen Kubikmeter.

    Donaudeich Natternberg

    Im Bereich des bestehenden Schöpfwerkes Natternberg hat der Deich auf einer Länge von rund 200 Metern noch einen Schutzgrad vor einem HQ50. Dieser Deichabschnitt wird im Zuge des Neubaus Schöpfwerk Natternberg auf HQ100 ausgebaut und könnte bis dahin im Ernstfall problemlos verteidigt werden.

    Linker Isardeich

    Der im September 2016 fertig gestellte neue linke Isardeich verläuft in rückverlegter Trasse auf knapp vier Kilometer Länge von der Donaubrücke der BAB A3 vorbei an Altholz und Scheuer bis zum bestehenden Isardeich östlich von Schilthorn. Der neue Deich ist durchgehend mit Schutzgrad HQ100 errichtet (Höhe über Geländeoberkante rund 4 Meter) und bildet künftig die zweite Deichlinie. Der alte linke Isardeich bleibt wie bisher auf einem Schutzniveau von ca. HW30 bestehen und wird auch künftig bei Hochwasserereignissen größer HQ30 überströmt. Die Fläche zwischen den beiden Deichen steht im diesem Fall weiterhin als Hochwasserrückhalteraum zur Verfügung. Alleine für den Bau der Deichtrasse wurden rund 340.000 Kubikmeter Kies benötigt.

    Der Anschluss nördlich der BAB 3 zum bereits auf HQ100 ausgebauten Deich Fischerdorf erfolgt im Zuge des gerade stattfindenden Neubaus des Schöpfwerkes Fischerdorf am Saubach.

    • Das Schöpfwerk Landgraben bei Steinkirchen bleibt wie bisher bestehen. Sollte der Rückhalteraum im Polder Steinkirchen aktiviert werden, geht es außer Betrieb.
  • Geplante Maßnahmen zur Binnenentwässerung

    Wird der Hochwasserrückhalteraum im Polder Steinkirchen in Anspruch genommen, müssen die Siele an den Binnendeichen geschlossen werden. Das Schöpfwerk Steinkirchen und das neue Schöpfwerk Fehmbach führen in diesem Fall das anfallende Binnenwasser der eingedeichten Ortschaften Steinkirchen/Bergham und Fehmbach in den Retentionsraum des Polders ab.

    Durch die Errichtung des neuen Deiches Bergham entsteht östlich der bestehenden Deichlinie neues Binnenland, das im Fall einer Polderflutung entwässert werden muss. Das Schöpfwerk Steinkirchen übernimmt künftig den gesamten Binnenwasserabfluss im Bereich der Ortschaften Steinkirchen und Bergham und wird deshalb mit deutlich erhöhter Leistung (1,2 Kubikmeter pro Sekunde) neu gebaut.

    An der Querung des Fehmbacher Mühlbachs mit dem neuen Binnendeich Fehmbach wurde von 2017 - 2019 das neue Schöpfwerk Fehmbach errichtet, das im Falle einer Polderflutung die schadlose Ableitung des Binnenwassers der Ortschaft Fehmbach gewährleistet. Das Schöpfwerk Landgraben bleibt unverändert.

    Im Polder Fischerdorf muss die zur Verfügung stehende Pumpleistung am Schöpfwerk Natternberg deutlich erhöht werden. Das bestehende Schöpfwerk Natternberg wird saniert und bleibt weiterhin in Betrieb, stromaufwärts davon wird als Ergänzungsbau das neue Schöpfwerk Natternberg II errichtet.

  • Flyer zum Hochwasser­schutz für Steinkirchen Teil 1:

    zum Download

    Flyer zum Hochwasser­schutz für Steinkirchen Teil2:

    zum Download

    Video zum Hochwasserschutz Steinkirchen (MP4-Format, 57,5 MB):

    zum Download

    Zeitrafferaufnahme zum Baufortschritt in Saubach (MP4-Format, 23,2 MB):

    zum Download

    Projektflyer für das Schöpfwerk Natternberg:

    zum Download

     

    Im Downloadbereich finden Sie das vollständige Kartenmarterial zu den Maßnahmen zur Binnenentwässerung zum Herunterladen.