Bundesrepublik Deutschland und Freistaat Bayern investieren in die Leistungsfähigkeit der Bundeswasserstraße Donau zwischen der Schwarzachmündung und Deggendorf

Die Arbeiten zum Donauausbau im zweiten Bauabschnitt zwischen der Schwarzachmündung und Deggendorf beginnen. Der Großteil der Arbeiten findet dabei donauaufwärts von Deggendorf statt. Materialumschläge zwischen Land und Wasser finden an den Steinlagerplätzen Pfelling und Metten sowie in einem Buhnenfeld bei Waltendorf etwas oberhalb des Bauabschnitts 2 statt.

Im Bauabschnitt 2 wird die Fahrrinne durch Sohlbaggerungen sowie durch diverse flussregelnde Maßnahmen um 20 cm vertieft. Die größere Fahrrinnentiefe, die der Schifffahrt eine zusätzliche Ladekapazität von rund 200 Tonnen pro Schiff ermöglicht, ist jedoch erst dann verfügbar und für die Schifffahrt durchgehend nutzbar, wenn die Gesamtstrecke Straubing–Vilshofen fertig ausgebaut ist. Im Vergleich zum ersten Bauabschnitt mit größeren Baggertiefen wird im zweiten Abschnitt der Wasserspiegel bei niedrigen Abflüssen vermehrt durch Regelungsbauwerke gestützt. So werden zahlreiche Buhnen angepasst bzw. neu gebaut, zwei Parallelwerke neu gebaut und eine Flussinsel mit Regelungswirkung errichtet.

Guido Zander, Leiter Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Donau MDK: „Mit dem Baubeginn im zweiten Bauabschnitt wird ein weiterer wichtiger Schritt zur Stärkung der Leistungsfähigkeit der umweltfreundlichen und ressourcenschonenden Binnenschifffahrt gemacht. Jede Verlagerung von Gütern auf das Wasser entlastet die Straßen, reduziert den Lkw-Verkehr und senkt damit Emissionen – ein Plus für Klima und Umwelt.“

Während im ersten Bauabschnitt zwischen der Schleuse Straubing und dem Hafen Straubing-Sand durch die Kombination aus Sohlbaggerungen und Regelungsbauwerken eine Vergrößerung der Abladetiefe um 65 Zentimetern möglich war, so ist in den restlichen Bauabschnitten bis Deggendorf sowie auch im daran angrenzenden gesamten zweiten Teilabschnitt Deggendorf–Vilshofen nur eine Erhöhung der Abladetiefe für die Schifffahrt um durchgehend 20 Zentimeter möglich. Vom Hafen Straubing-Sand flussabwärts bis Deggendorf wird nach Umsetzung der Maßnahmen im Schnitt an ca. 200 Tagen pro Jahr eine Abladetiefe von 2,50 Metern sichergestellt. Bei Niedrigwasser wird hier immerhin noch eine Abladetiefe von 1,80 Metern zur Verfügung stehen. Die umweltfreundliche und energiearme Berufsschifffahrt profitiert neben der Erhöhung der Transportkapazität von einer verlässlicheren Abschätzung der Fahrwassertiefen bereits bei der Ladungsaufnahme am Ausgangspunkt.

Neben der Vermeidung und Minimierung der baulichen Eingriffe durch den flussregelnden Ausbau werden umfangreiche ökologische Maßnahmen zur Verbesserung von bestehenden und zur Schaffung von neuen, hochwertigen, aquatischen und terrestrischen Lebensräumen vorgesehen. Verbleibende unvermeidbare Eingriffe können dadurch ausgeglichen werden. Über die gesamte Strecke verteilt werden an mehreren Stellen die Ufer bereichsweise rückgebaut und abgeflacht. Gegenüber von Kleinschwarzach und bei Zeitldorf werden zwei neue Flussinseln angelegt. Hinter bestehenden Leitwerken bei der Mettener Insel und vor Fischerdorf unterhalb der geplanten Liegestelle erfolgt unter anderem durch den Einbau von zusätzlichen Strukturelementen die Schaffung von Schutzräumen. Weiter werden durch Buhnenkerben mit anschließenden Kolken Übertiefen als Fischhabitate hergestellt. Seit Juli 2025 laufen bereits Arbeiten zur Vorbereitung der Baustelleneinrichtungsflächen und zur Errichtung der Baubüros in der Nähe des Steinlagerplatzes Metten. Die eigentlichen Nassbaggerarbeiten werden voraussichtlich Anfang Oktober beginnen.

Die Arbeiten im zweiten Bauabschnitt haben ein Investitionsvolumen von rund 26,5 Millionen Euro, die auch zu einem nennenswerten Anteil auf ökologische Ausgleichsmaßnahmen entfallen. Die Kosten werden anteilig von der Bundesrepublik Deutschland und dem Freistaat Bayern getragen. Die Arbeiten werden sowohl in der Donau mit Schiffen und Pontons als auch vom Ufer aus durchgeführt. Die Bauzeit ist mit gut zwei Jahren bis Ende 2027 veranschlagt. Anschließend erfolgt der Ausbau des dritten Bauabschnitts zwischen der Eisenbahnbrücke Bogen und der Schwarzachmündung.

Der Donauausbau in Niederbayern (Straubing bis Vilshofen) umfasst den Ausbau der Bundeswasserstraße Donau sowie die Verbesserung des Hochwasserschutzes entlang der Donau auf insgesamt 70 Kilometern Länge. Er ist mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von 2,03 Milliarden Euro eines der größten wasserbaulichen Infrastrukturprojekte in Deutschland. Der erste Teilabschnitt zwischen Straubing und Deggendorf wurde kurz vor Weihnachten 2019 planfestgestellt. Die Arbeiten im Hochwasserschutz laufen hier seit Juli 2020, die Arbeiten in der Bundeswasserstraße Donau seit 2021. Für den zweiten Teilabschnitt zwischen Deggendorf und Vilshofen läuft aktuell das Planfeststellungsverfahren. Auch hier werden der Ausbau der Wasserstraßenausbau und die Verbesserung des Hochwasserschutzes in einem gemeinsamen Planfeststellungsverfahren behandelt. Das Projekt zur Errichtung einer neuen Schiffsliegestelle in Deggendorf läuft parallel als eigenes Planfeststellungsverfahren.

Hier geht es direkt zum Flyer: https://www.lebensader-donau.de/fileadmin/content/download-center/flyer-broschueren/dokumente/Flyer_Wasserstrassenbau_Abschnitt2.pdf