Maßnahmen zum Hochwasserschutz Winzer beginnen

Nach der mittlerweile erfolgten Auftragserteilung in der KW 39 wird nun unmittelbar mit der Baustelleneinrichtung und der Anlieferung der Baugeräte begonnen. Die Arbeiten zum Hochwasserschutz zwischen dem Deichanschluss an die Donau-Wald-Brücke und der Ortsmitte Winzer (Polder Winzer 1) werden somit in Kürze beginnen.

Der Baubeginn für den Polder Winzer 2 rund um das Schöpfwerk Winzer 2 ist für Frühsommer 2016 geplant.

Der vorhandene Hochwasserschutz wurde in den Jahren 1955 - 1957 errichtet und bietet nur Schutz gegen ein etwa 30-jährliches Hochwasser der Donau. Die künftigen Hochwasserschutzanlagen bieten Schutz vor einem 100-jährlichen Hochwasser der Donau.

Kurzbeschreibung: Deiche und Hochwasserschutzwände

Im Polder Winzer 1 wird der bestehende Deich beginnend am Straßendamm der St 2115 bis zum bestehenden Schöpfwerk Winzer 1verbreitert und erhöht. Um Platz für das neue Schöpfwerk Winzer 1 zu schaffen, wird die Deichlinie im weiteren Verlauf wasserseitig verschoben. Flussabwärts davon erfolgt die Erhöhung des Deiches wegen Platzmangel (Bebauung, Abwasserkanal) durch Aufsetzen einer Betonwand, die auf einer Stahlspundwand gegründet ist und den Einbau einer landseitigen Stützwand aus Steinkörben (Gabionen). Auch im Polder Winzer 2 erfolgt die Erhöhung des Deiches durch eine auf eine Stahlspundwand aufgesetzte Betonwand.

Die Betonoberflächen der Hochwasserschutzwände werden mit sägerauer Bretterschalung strukturiert. Verschließbare Wandöffnungen sowie Verweilplätze lockern die Hochwasserschutzwand auf und ergänzen die Gestaltungsmaßnahmen. Die Oberkante der neuen Deiche und Hochwasserschutzwände liegt auf Höhe HW100 (Bemessungswasserspiegel) plus 1,0 m Freibord. Die Deiche erhalten eine Innendichtung aus Stahlspundwänden, die nur geringfügig in die grundwasserführenden Schichten einbindet und daher die Grundwasserverhältnisse nicht beeinträchtigt. Die bestehenden 5 Zufahrten ins Vorland werden mit mobilen Hochwasserverschlüssen gesichert. Die Verschlusselemente werden in zwei eigens dafür errichteten Lagerhallen vor Ort aufbewahrt. Zusätzlich werden 5 Hochwasserschutztore errichtet. Diese sind in der Regel geschlossen und werden nur für die Durchführung von Unterhaltungsarbeiten temporär geöffnet.

Kurzbeschreibung: Binnenentwässerung

Die Binnenentwässerung erfolgt über Gräben, Bäche sowie über das Kanalnetz und zwei Schöpfwerke. Bei niedrigen Donauwasserständen entwässert das Binnenland über Durchlasse in den Deichen, sogenannte Siele, welche bei Hochwasser in der Donau geschlossen werden. Dann wird das anfallende Niederschlags- und Sickerwasser durch die Schöpfwerke mittels Pumpen in die Donau gefördert. Das Schöpfwerk Winzer 1 ist derzeit mit zwei Pumpen mit einer Gesamtleistung von ca. 2.300 Liter pro Sekunde ausgestattet. Diese Pumpenleistung ist nicht ausreichend. Daher wird ein Neubau ca. 100 m südlich des bestehenden Schöpfwerkes errichtet. Das neue Schöpfwerk wird mit 3 Pumpen ausgestattet und kann künftig bis zu 6.300 Liter pro Sekunde fördern.

Im Polder 2 befindet sich das Schöpfwerk Winzer 2 mit einer Pumpenleistung von derzeit 120 Liter pro Sekunde. Neben dem bestehenden Schöpfwerk liegt die Pumpstation „Bachstraße“ des Marktes Winzer. Dieses dient der Zuleitung des kommunalen Abwassers zur Kläranlage und der Mischwasserentlastung. Sowohl das Schöpfwerk als auch die kommunale Pumpstation sind unterdimensioniert und müssen erneuert werden. Dies erfolgt mit einem gemeinsamen Bauwerk. Das Schöpfwerk Winzer 2 weist künftig eine Pumpenleistung von 300 Liter pro Sekunde auf.

Bauherren für den Hochwasserschutz Winzer sind die Bundesrepublik Deutschland und der Freistaat Bayern, gemeinsam vertreten durch das Wasserwirtschaftsamt Deggendorf. Der Markt Winzer ist an den Baukosten beteiligt. Die veranschlagten Kosten für die Hochwasserschutzmaßnahme betragen ca. 13,2 Mio. Euro brutto. Planung und Abwicklung der Baumaßnahme, einschließlich Grunderwerb, Bauüberwachung und Abrechnung erfolgen durch die RMD Wasserstraßen GmbH.

Der Flyer zum Projekt Seite 1

Der Flyer zum Projekt Seite 2

Der Lageplan der Maßnahmen